Verdacht auf Steuerhinterziehung: Razzia bei Alfons Schuhbeck
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Starkoch Alfons Schuhbeck wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung könnte es um eine Summe von bis zu fast einer Million Euro gehen. Der 70-Jährige leitet ein Firmenimperium mit 250 Mitarbeitern – sein Privatvermögen soll rund 15 Millionen Euro betragen.
Die Sprecherin der Behörde, Oberstaatsanwältin Anne Leiding, bestätigt der Süddeutschen Zeitung die Durchsuchungen, wollte sich aber "aus rechtlichen Gründen" nicht zum Anlass äußern. Bereits am Dienstagvormittag habe die Staatsanwaltschaft München mehrere Räumlichkeiten am Platzl in der bayrischen Landeshauptstadt durchsucht.
Während der Durchsuchungen waren mehrere Schuhbeck-Läden bis gegen Mittag geschlossen. Alfons Schuhbecks Reich am Platzl umfasst die Restaurants Südtiroler Stuben, Schuhbecks Orlando, Orlando Bar und Lounge, Orlando Sportsbar sowie das Fine-Dining-Restaurant Alfons.
Der Unternehmer betreibt rund ums Platzl einen Eissalon, einen mehrstöckigen Gewürzladen, ein wegen Umbau derzeit geschlossenes Tee- und Schokoladen-Geschäft sowie ein Müsli-Geschäft, der ebenfalls gerade umgebaut wird, sowie eine Kochschule.
"Enge Zusammenarbeit mit Behörden"
Ein Ermittlungsverfahren führt nicht automatisch zu einer Anklage oder gar einer Verurteilung. Der prominente Fernsehkoch – bekannt aus der ZDF-Show "Küchenschlacht" – kooperiert umfassend mit der Staatsanwaltschaft: "Ich werde sehr eng und sehr offen mit den Behörden zusammenarbeiten, um alle Vorwürfe zu entkräften."
Die Ermittlungen betreffen seinen Angaben zufolge "ausschließlich die Gastronomiebetriebe am Platzl, nicht die sonstigen Unternehmen", zu denen unter anderem Geschäfte und ein Party-Service gehören.
Bereits im Jahr 1994 wurde Schuhbeck im Zusammenhang mit dem Verkauf von Kapitalanlagen wegen Untreue und Steuerhinterziehung zu einem Jahr auf Bewährung und einer Geldstrafe von 250.000 Mark (Anm: nicht Inflations-bereinigt wären das heute 127.822,97 Euro) verurteilt. Der Star-Koch hatte damals angegeben, selbst Opfer eines Anlageberaters geworden zu sein.
Kommentare