Sekt ist nicht das originellste Silvestergetränk. Aber am letzten Abend des Jahres möchte man keine Experimente wagen. Dabei gibt es gute Alternativen, zum Beispiel Rosé-Schaumweine.
Österreich hat sich als Weinland gemausert, Sekt ist noch immer Gebrauchsgegenstand zum Anstoßen. Menschen philosophieren bei Wein-Seminaren über Säure-Süße-Balance und Holzfass. Und greifen im Supermarkt zum günstigsten Sechserkarton Sprudel. Herkunft und Geschmack egal, es geht um ein schnelles „Prosit“.Das trifft
Karl Steininger hart: Der Winzer aus
Langenlois spezialisierte sich vor 24 Jahren aufs Versekten guter Weine und ist
Österreichs Nummer eins bei sortenreinem Sekt. „Versekten ist eine Veredelung. Und nur dann sinnvoll, wenn man ein exzellentes Grundprodukt dafür nimmt.“ Es gibt zwar Tausende Winzer im Land, aber nur rund zwanzig Betriebe beschäftigen sich damit.
Für Schlumberger-Vorstand Eduard Kranebitter macht ebenfalls der Grundwein die Qualität des Sekts aus. Seine Kellerei hat dafür 400 österreichische Vertragswinzer. Kranebitter: „Guter Rosé-Schaumwein zeichnet sich durch fruchtige Frische und die typischen Beerennoten aus.“ Der Umsatz damit wächst rasant, in den vergangenen beiden Jahren um 135 Prozent. „Es ist ein eindeutiger, anhaltender Trend zum Rosé-Sekt erkennbar.“
Aber es fehlt bei vielen an Wissen. Es gibt drei Herstellungsarten: Bei
Frizzante und ähnlichen wird die Kohlensäure zugesetzt, bei „Sekt“ muss sie durch eine zweite Gärung entstehen. Entweder im Tank – besser aber in der Flasche. Das ist die traditionelle Methode, mit der auch Champagner gemacht wird.
Steininger: „Dann ist die Kohlensäure eingebunden und reißt das Bouquet richtig in die Nase.“
Diese Unterschiede müssen bei der Bewertung bedacht werden, erklärt Steininger der Testrunde des KURIER. Keine Profis, aber geübte Weintrinker bei einer Blindverkostung. Als Orientierung für alle, die ein Alternative für Silvester brauchen.
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