Salz und Pfeffer: Klee am Hanselteich

Salz und Pfeffer: Klee am Hanselteich
Florian Holzer speiste am Stadtrand und fand die Aussicht besserm als das Essen

Das Gasthaus am Neuwaldegger Hanslteich, einem vor hundert Jahren angelegten Bassin zur Eis-Gewinnung, hätte eigentlich eh schon längst hip sein können. War es aber nicht. Über mittelmäßiges Ausflugsgasthaus-Niveau wollte man dort nie hinaus. Mit Ende 2011 beendete das Stift St. Peter jedenfalls den Pachtvertrag und übergab das Anwesen an Wlaschek-Enkelin Monika Wlaschek und den Gastronomen Werner Helnwein. Die renovierten kräftig, Hightech-Pagode statt morscher Veranda, Open-Air-Lounge, und mit Alexander Pochlatko wurde ein Top-Koch engagiert.

Es ist malerisch: Direkt am Wasser, im Schilf quaken die Frösche, Enten-Babys tummeln sich im Teich. Bei den Vorspeisen lässt Pochlatko seine Klasse erkennen, die knusprigen Calamari mit Chili-Mayonnaise etwa waren köstlich (12,50 €), auch das Beef tatar auf Avocado sehr gut, gehackt statt faschiert, pur, ohne Ketchup und anderen Schmonzes (13,50 €). Die Hauptspeisen noch eher unaufregend, im "Woracziczky" war Pochlatkos Backhenderl zwar kleiner, aber besser (9,50 €), die Kalbsbutterschnitzerl okay, aber keine Sensation (14,50 €). Die Weinkarte strotzt vor Wein-Stars und Promi-Winzern, da täte ein bisschen Indi­vidualisierung sicher nicht schlecht.

Klee am Hanslteich, Wien 17, Amundsenstr. 10, T 01/480 51 50, Mi-So 11-24, www.kleeamhanslteich.at

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