Salz und Pfeffer: Jantscher im Aiola City

Salz und Pfeffer: Jantscher im Aiola City
Florian Holzer aß diesmal in Graz

Eine größere Lokaldichte als rund um den Grazer Mehlplatz wird man in Österreich schwer finden, und das Aiola City befindet sich nicht nur mitten drin, sondern ist auch das größte Lokal am Platz: Über die Jahre mutierte es vom winzigen Italiener zum mehrstöckigen Kulinarik-Konglomerat mit Club, Kochschule und Restaurant, Letzteres immer auch mit dem Ziel, beste Adresse in Graz zu sein. Das gelang mit extravaganter Szene-Gourmet-Küche mal mehr, mal weniger.

Seit Mai kocht nun Gustav Jantscher – ein junger Zweihauben-Perfektionist aus Vorarlberg – hier, womit der Führungsanspruch wieder aktuell ist: Drei siebengängige Themen-Menüs, zum Beispiel "Wild", "Fische und Krustentiere" oder "Von Kalb bis Kuh" (95 € bis 110 €), die sich mitunter atem­beraubend und extravagant anhören. Der handwerkliche Aufwand ist extrem, geschnitzte Minia­turen, Sößchen, Splitter, Röllchen, das Wildhasen­filet mit Liebstöcklcrêpe an Karotte und Blumenkohl sah aus wie in der Puppenküche zubereitet (23 €), die Wildessenz mit winzigen Kräutercannelloni sehr gut (11 €), die – von Jantscher selbst gezüchtete – Taube mit Maiscreme und Blutwursttortellini der Höhepunkt der Menüfolge (24 €). Das Gericht "Currywurst vom Jungrind und Jakobsmuschel an Schalottencreme" machte schon ganz Graz neugierig – dass die Kombination von perfekter Muschel und selbst gemachten Gewürz-Würstchen wirklich gut funktioniert, kann man allerdings nicht sagen (22 €).

Große Küche, das steht fest, allerdings mit einem ziemlichen Hang zur Spielerei. Und ob der wummernde Clubsound dazu passt, ist halt die Frage.

Jantscher im Aiola City, 8010 Graz, Mehlpl. 1, T 0316/890 335,

Di-Sa 11.30-23,

city.aiola.at

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