Salz und Pfeffer: Herrlich

Salz und Pfeffer: Herrlich
Florian Holzer aß im Restaurant Herrlich leider nicht sehr herrlich.

Als die Hotelkette Steigenberger vor drei Jahren ihr Haus in der Herrengasse eröffnete und dem Hotelrestaurant tatsächlich den Namen des legendären Cafés "Herrenhof" gab, konnte das nicht gut gehen. Ging auch nicht gut. Nun holte man sich Stefan Schartner, der schon an mehreren Orten zeigte, dass er gut kochen kann, wählte einen neuen (wieder etwas unbescheidenen) Namen, trennte das Restaurant deutlicher vom farbintensiven Frühstücksraum, und lässt in der Menü-Zusammensetzung durchaus Mut erkennen.

In der Umsetzung ändert das dann aber leider wenig. Das Marchfelder Spargeltörtchen war eine Komposi­tion aus Gemüse und Gelatine, kühlschrankkalt serviert (16 €), was als "Crème und Gelee vom Flusskrebs" appetitlich klang, war gelierte Hummercremesuppe, wieder eiskalt (15 €), und die Crème brûlée von Gelben Linsen war auch eher ein Pudding, diesmal wenigstens warm, der gegrillte Oktopus dazu mickrig portioniert (17 €). Mit Semmelkren gratiniertes Kalbsschulterscherzel gelingt nebenan im Central hervorragend, im "Herrlich" wird das Fleisch mit Serviettenknödel-Scheiben belegt – nicht genügend, setzen (21 €). Großes Lob verdient allerdings der Service, so freundlich und bemüht wie in Wien sonst selten.

Herrlich, Wien 1,

Herrengasse 10/ Fahnengasse, 

01/534 04-155, Mo-Sa 12-14.30, 18-22.30,

www.herrenhof-wien.steigenberger.at

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