Salz und Pfeffer: Grüner Kakadu
Ein kleines Lokal mit großer Geschichte: 1995 verwirklichte sich profil -Außenpolitik-Chef Georg Hoffmann-Ostenhof seinen Traum und eröffnete ein kleines, von Architektenhand geplantes Lokal in einer ehemaligen Friseur-Stube direkt unter der profil -Redaktion. Besserer Journalist als Gastronom musste er es allerdings bald wieder aufgeben, und das "Lapinski" wurde zum "Cinqueterre", immerhin zu einem der besten dalmatinischen Lokale seiner Zeit. Das stand jetzt aber auch schon ein paar Jahrer leer, und nun machte Mirko Bandini – Künstler und der Wiener Szene vor allem als langjähriger Bar-Chef der Loos-Bar bekannt – hier seinen "Grünen Kakadu" auf, benannt nach dem Pariser Lokal in Arthur Schnitzlers gleichnamigen Stück.
Anders als dort wird hier fein gekocht, eine kleine Karte mit "modernisierter Wiener Küche", Wein-Bar ist ebenfalls Thema und dass die Cocktail-Karte exzellent ist, war nicht anders zu erwarten. Das Beef tatar mit in Olivenöl getränkten Crostini schmeckte jedenfalls hervorragend, puristisch und mit nur ganz zarter Schärfe (12,50 €), die Karotten-Ingwercremesuppe vielleicht etwas herbstlich, aber gut gemacht (4,50 €), die gebratenen Riesengarnelen mit Risotto waren sehr gut – sowohl Meeresfrüchte als auch Risotto (19,50 €). Das zarte, mürbe Kalbsragout mit glasierten Karotten und Pilzen (und einem unnötigerweise getrüffelten Püree) gelang schließlich wirklich sensationell (16,50). Wunderbarer Schanigarten, das Lokal ist zweifellos eine angenehme Bereicherung in der gastronomisch schon sehr gut ausgestatteten Marc-Aurel-Straße.
Grüner Kakadu,
Wien 1,
Marc-Aurel-Str. 10, T 01/533 84 61,
Mo-Sa 11-2,
www.gruener kakadu.at
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