Salz & Pfeffer: Steirerstuben

Salz & Pfeffer: Steirerstuben
Florian Holzer über die guten alten neuen Steirerstuben in Wien Wieden.

So verlässlich die Steirer Stuben über fünf Jahrzehnte hinweg waren, so chaotisch verliefen die vergangenen zwei Jahre: Besitzer-, Betreiber-, Berater- und Köche-Wechsel setzten dem Ansehen des konservativen Gastro-Kolosses zu. Aber es besteht Anlass zu Hoffnung: Michael Wiesinger, Sommelier in Top-Häusern und seit fünf Jahren Co-Betreiber des kleinen, feinen "Aubergine" (das gerade einen neuen Koch bekam und demnächst renoviert wird, mehr demnächst), übernahm diesen Ozeandampfer der gutbürgerlichen Küche Anfang des Jahres, seit voriger Woche ist die Küche warm: kleine Karte, neu interpretierte Wiener Klassiker, zum Teil vielleicht noch zu sehr dem Retro-Design des Lokals angepasst, zum Teil schon sehr zeitgemäß und interessant. Die Paradeiser-Kaninchensulz mit Kerbelpesto war frisch und fein (10,80 €), Carpaccio von der Gänseleber-gefüllten Hirschroulade pure 80er, wunderbar, leider noch etwas angefroren (14,80 €). Die Schilchersektkutteln – "trocken" serviert – waren fantastisch (13,80 €), der kurz gebratene Zwiebelrostbraten extra-zart (19,80 €) und der als Kuchen servierte Kaiserschmarren mit selbst eingelegten Zwetschken ebenfalls überdurchschnittlich (6,50 €). Und von der Weinkarte darf man sich einiges erwarten.

www.steirerstuben.at

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