Salz & Pfeffer: "Martin"

Salz & Pfeffer: "Martin"
Die Restaurant-Kritik von Florian Holzer aus dem freizeit-KURIER. Diesmal: Das "Restaurant Martin" in Wien.

Manche sagen, es läge an der Straßenseite. Tatsächlich funktionierte das an sich nette Lokal schräg gegenüber vom Café Sperl nie, egal, wie es hieß. Das ändert sich jetzt vielleicht, denn das neue Team besteht durchwegs aus Vollprofis: Namensgeber und Besitzer ist Martin Graf (nein, nicht der 3. Nationalratspräsident), Kantineur im Theater an der Wien, in der Küche steht mit Alexander Mayer auch kein No-Name, und nicht zuletzt hat Architekt Gregor Eichinger die (sehr dezente) Umgestaltung konzipiert. Mayer kocht zwei Menüs, "Cosmopolit" und "Donaukinder", das eine ist eine rasante Weltreise von Asien ans Mittelmeer, das andere eine modernisierte Variante heimischer Küche. Die bretonische Sardine mit Artischocken köstlich, das Tomatenmousse mit Escabeche-Gelee dazu allerdings seltsam (12,50 €). Der in Weißwein eingelegte Saibling mit Auberginen-Gemüse war da sehr viel besser (16,50), wie auch die geschmorte Wade vom Biokalb mit Senf-Eierschwammerlsauce (19,50 €) irgendwie mehr Spaß machte als der schon ziemlich ins Nachspeisige gehende, in Kakaobutter gebratene Schweinebauch mit süßem Knuspernuss-Klebreis (18,50 €).

Martin,
Gumpendorfer Str. 16,
Tel.: 01/974 01 36,
Mo-Fr 11.30-14.30, Mo-Sa 18-22.30


aus: freizeit-KURIER vom 18. 09. 2010

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