Salz & Pfeffer: Limes

Salz & Pfeffer: Limes
Florian Holzer aß unglamurös im ehemaligen Glamur-Italiener

Das 1999 eröffnete Novelli war in der Wiener Restaurant-Historie nicht unwesentlich: Selten zuvor diente ein Lokal mehr als Laufsteg und Bühne, selten zuvor wurde mediterrane Küche mit so großer Lust inszeniert, in seinen 13 Jahren pendelte das Szene-Lokal zwischen Edel-Italiener und Gourmet-Tempel. Nach Insolvenz und ein paar Monaten eines niedrigeren Niveaus wurde im Frühling endgültig zugemacht, vorige Woche übersiedelte das schlichtere Zweitlokal "Limes" in die Novelli-Hallen. Das Ristorante bekam einen neuen Anstrich und eine kleine Bar, in der Karte finden sich primär italienische und mediterrane Klassiker, Andreas Mikulits, früherer Geschäftsführer des Novelli, steht jetzt am Herd. Bei der Komposition der Pasta-Sorten und der Saucen gab man sich große Mühe, was sich aber nicht immer erschmecken lässt. Die Tortelli mit Rindfleischfüllung und Eierschwammerln waren gut (8,90 €), die Tripolini mit Kalbfleischknöderln (8,20 €) oder die gratinierten Spinat-Ricotta-Nockerln mit Grappatrauben (7,30 €) bekommt man anderswo besser. Die Hauptspeisen allesamt mit kleinem Kreativ-Schlenker, aber ohne den Glamour vergangener Tage, gute Qualität, aber so wie in vielen anderen Lokalen der Stadt auch.

Limes, Wien 1, Bräunerstr. 11, T 01/905 800, Mo-So 11-24,

www.restaurant-limes.at

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