Salz & Pfeffer: "Holy Moly"

Salz & Pfeffer: "Holy Moly"
Die Restaurant-Kritik von Florian Holzer aus dem freizeit-KURIER. Diesmal: Das Restaurant "Holy Moly" am Badeschiff.

Wettermäßig war es bisher nicht die Saison des Badeschiffs. Beim Essen hat der umgebaute Lastenkahn mit schwimmendem Bassin in seinem fünften Jahr allerdings einen Riesenschritt gemacht: Christian Petz, vormals Küchenchef des Palais Coburg und danach der Gourmet-Szenerie ein bisschen müde, übernahm die kulinarische Planung: Gute Küche, die Spaß macht und wenig Geld kostet ist das Ziel. Funktionieren soll das, indem man mit sehr kleiner Karte arbeitet, in der mit Variationen für Abwechslung gesorgt wird. Und indem man kaum à la carte bestellen kann, sondern ein drei-, vier- oder fünfgängiges Menü nimmt, das mit 24, 29 und 35 € aber recht taschengeldfreundlich positioniert ist. Wählt man die Variante "Überraschungsmenü", muss man allerdings mit den "braveren" Versionen rechnen, also etwa ohne Christian Petz' legendäre Kutteln. Der gelierte Gazpacho war fein, das Tintenfisch-Ragout mit Sepia-Tinte sehr ordentlich, der Schopfbraten vom Spanferkel litt ein bisschen unter einer etwas weihnachtlich anmutenden Sauce. Und ob Meister Petz in der Küche steht oder die Mannschaft unbeaufsichtigt kocht, macht leider einen ziemlichen Unterschied.

Holy Moly am Badeschiff,
Donaukanallände Höhe Biberstr.,
Wien 1, Tel.: 0660/127 17 84, Mo-So 10-2,
www.badeschiff.at


aus: freizeit-KURIER vom 12. 06. 2010

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