Neues Restaurant: Wrapstars sind jetzt sesshaft

Neues Restaurant: Wrapstars sind jetzt sesshaft
Gastronom Marko Ertl serviert im ehemaligen Chimbiss Tortillas – der Foodtruck soll aber auf Festivals weiter rollen.

Sechs Jahre Festivals haben fast gereicht – das Trio Marko Ertl, David Weber und Matthias Kroisz kratzte jeden ersparten Cent für das erste Lokal „Wrapstars“ zusammen. Am Ende hat es aber doch noch eine Finanzspritze via Crowdfunding gebraucht: 30.000 Euro fetteten das Budget der Wrappers auf.

Als Standort haben sie sich das ehemalige Chimbiss in Mariahilf ausgesucht: "Wegen des Denkmalschutzes hat sich der Umbau etwas verzögert. Die Küche war für uns zu groß dimensioniert: Sie ist jetzt seitlich im Lokal. Dadurch wirkt der Raum luftiger und größer", berichtet Ertl.

Auf den Foodtruck will das Trio weiterhin setzen: "Der Truck hat alles erst ermöglicht: Neben dem Catering finanziert er uns vorerst." Jeden Tag steht dieser an zwei Standorten für das Mittagsgeschäft in Wien. Zudem lässt er sich für Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern buchen und steht bei Festivals.

Was isst denn die junge Generation am liebsten, wenn sie unter freiem Himmel feiert? "Den Wrap mit Gouda, Avocado und Barbecue-Sauce. Wir bieten auf Festivals nur noch diesen einen an, weil ihn sowieso alle bestellen würden."

Tortillas selbst gemacht

Neues Restaurant: Wrapstars sind jetzt sesshaft

An das Konzept der beiden Jugendfreunde Ertl und Kroisz hat anfangs niemand geglaubt, erzählt der WU-Absolvent: "Wir haben für unsere Präsentationen nur schlechtes Feedback bekommen. Dann haben wir verstanden, dass wir einen guten Koch brauchen."

In der Küche steht mit Weber ein junger Koch, der schon bei Jamie Oliver werkte. Neben einer höllisch scharfen Tabasco-Sauce werden auch die Tortilla-Chips und der Kimchi-Salat selbst gemacht. Weber: "Unser Konzept ist für alle, die die Vorteile von Fastfood genießen, aber gleichzeitig nicht auf hausgemachte Zutaten, die Unterstützung von regionalen Unternehmen und ehrliches Essen mit Respekt für Umwelt, Mensch und Tiere verzichten wollen."

Die Wraps, die eigentlich Burritos (zwischen 5,50 und 7,50 Euro) sind, gibt es in dem Selbstbedienungsrestaurant – mit Graffiti von Farbenkind – auch zum Mitnehmen. In einem kleinen Nebenraum für zehn Personen möchte das Trio künftig einen "Chef’s Table" (Tisch, der in der Küche steht, Anm.) Essen organisieren – so soll es "die Sauerei" geben, bei der eine im Ganzen geschmorte Schweinsschulter am Tisch zu Pulled Pork zerrupft wird.

Info: Wrapstars, Nelkengasse 1, 1060 Wien, vorerst Montag bis Samstag, 11 bis 24 Uhr

Im Mai 2013 gewinnen Marko Ertl, Matthias Kroisz und David Weber mit ihrem Foodtruck-Konzept die KURIER Gründerchallenge und organisieren die „Food Revolution Days“ in Wien. Im Jahr 2016 verkauft das Trio in seinem bisher stärksten Festival-Sommer 25.000 Wraps in vier Monaten. Küchenchef David Weber setzt auf selbstgemachte Zutaten und kochte  für Jamie Oliver und im Haberl & Fink. Am 26. August  wird der erste Standort von „Wrapstars“ in Mariahilf eröffnet – rund 800 Meter vom Burrito-Lokal Max & Benito entfernt.

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