Kitzbühel to go: Spezereien und Bars.

Kitzbühel to go: Spezereien und Bars.
Wenn die Altstadt von den Hinterlassenschaften der Skifans gesäubert ist, traut sich Alexander Rabl wieder hin, und findet kulinarische Oasen.

Ums tägliche Überleben zwischen den Mahlzeiten braucht sich der Kitzbühelbesucher keine Sorgen zu machen. Den Tag beginnt er zum Beispiel mit einem hervorragenden Kaffee. Den gibt es im Tutto Italia, einem winzigen Laden in der Hinterstadt. Hat man erst einmal die Nase in die Tasse gesteckt und davon probiert, sagt man: da kennt sich einer aus mit dem Kaffeemachen. Der eine ist die eine und heißt Gabi Brandner, eine Kitzbühel-Immigratin mit Barrista-Ausbildung. Nun bekommt man nach dem zweiten kleinen Espresso dieses Gefühl, das sagt, dass man ein Loch im Magen hat. Also bestellt man einen Teller mit chirurgenartig aufgeschnittener Mortadella, Schinken oder den üblichen Verdächtigen aus Italien. Auch guten Käse gibt es oder ein paar eingelegte Gemüseantipasti. Das Angebot an Weinen und Champagnern ist fein. Aber auch der empfohlene Prosecco aus der Magnum hat nichts zu tun mit dem, was Fionas in Kitzbühel so trinken.

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Schade, dass es die berühmten Metzgerei Fuchs neben dem Tor in die Altstadt bald nicht mehr geben wird. Fuchsens Würste und der Speck haben alle Preise gewonnen außer dem Nobelpreis und dem Oscar. Sein Shrimpscocktail genießt in Kitzbüheler Zweitwohnsitzen Kultverehrung, das Kalb und überhaupt alles ist weit entfernt vom üblichen. Probieren Sie den Kümmelbraten und Sie werden danach nie wieder woanders einen essen wollen. Übrigens wird es den Fuchs ab März in veränderter Form weiter geben. Aber schade ist es doch.

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Trost findet der hungrige Schneewanderer auf seinem Weg durch Kitzbühel in einem kleinen, unscheinbaren Alimentari. Es heißt A Casa. Der Wirt heißt Stefan Meier, hat eine interessante Hotelkarriere hinter sich, schreibt auch Bücher und führt mit seiner Frau diesen kleinen Laden mit Liebe zum Detail. Wenn Prosciutto, dann eine Besonderheit aus San Daniele, wenn Käse, dann ein in einer Höhle Umbriens gereifter Gorgonzola, ein Käseding, dass man nur vorsichtig und mit einer Portion Marmelade kosten sollte. Kannn sein, dass er aus einer Laune heraus einen rohen Fenchel in dünnen Scheiben mit Olivenöl und Zitrone anrichtet. Die Tignanellos und Solaias dieser Welt - aber auch unglaublich preisgünstige Entdeckungen aus Süditalien, zum Beispiel einen roten Tischwein aus der Amafiltana - kann man in einem kleinen Stübchen auf einem Einzeltisch zu sich nehmen und so lassen sich die Nachmittage in Kitzbühel angenehm verbringen, auch wenn es einmal wieder regnet und die Pisten davon schwimmen.

Kitzbühel to go: Spezereien und Bars.

Das Kitzbüheler Nachtleben soll ja besonders sein, hat aber den Nachteil, dass man sich die Gäste, die im selben Lokal sind, nicht immer aussuchen kann. Was sollen wir sagen? Vielleicht noch in die Tenne, dem Klassiker mit Stil, wo es einen ambitionierten Barkeeper gibt und auch ein gut geführtes Restaurant. Darüber ein anderes Mal mehr.

Kitzbühel to go: Spezereien und Bars.

Empfehlenswerte Adressen
Tutto Italia, Hinterstadt 16, Tel.: 05356 72244
A-Casa, Josef-Pirchlstraße 6, Tel.: 0664 401 77 76
Metzgerei Fuchs, Vorderstadt 3, Tel. +43 5356 63360
Zur Tenne, Vorderstadt 8-10, +43 53 56.6 44 44-0

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