Kernöl zum Frühstück

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Wie Österreichs Haubenköche das beste Kürbiskernöl wählten.

Laute Schmatzgeräusche hörte man nicht zum ersten Mal im „Steirereck“. Doch diesmal wurden nicht Schmankerln aus der Küche von Heinz Reitbauer verkostet, sondern 20 der besten Kürbiskernöle aus der Steiermark. Die Gault-Millau-Jury, die heuer aus sieben Drei-Hauben-Köchen bestand, war in den frühen Morgenstunden aufgerufen, „das Beste der Besten“ zu küren.

Kernöl zum Frühstück
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Um den richtigen „Ölstand“ zu ermitteln, bedarf es einer speziellen Verkostungs-Methode, die Farbe, Duft und Konsistenz prüft: „Dabei können auch schrille Schmatzgeräusche entstehen“, verriet Gault-Millau-Chefredakteurin Martina Hohenlohe. Obwohl die Jury-Mitglieder – darunter die Haubenköche Konstantin Filippou, Silvio Nickol und Thomas Riederer – gewöhnt sind, Öle in ihren Küchen zu verkosten, gab es eine professionelle Einschulung. „Meine Schwiegermama (Anm.: Lisl Wagner-Bacher) war schon einmal bei so einer Verkostung. Sie hat mir erzählt, wie man mit der Zunge schnalzen muss, um das Öl im Mund zu verteilen. Das hat mich sehr amüsiert. Ich war sehr gespannt, wie sich das heute anhören wird“, erzählte Thomas Dorfer.

Auf nüchternen Magen wollte der „Landhaus Bacher“-Koch das Öl jedoch nicht gustieren: „Ich habe einen Kaffee und eine Buttersemmel gefrühstückt. Man muss schon ein bissl etwas im Magen haben, sonst wäre es etwas anstrengend.“ Andere Verkoster gaben zu, auf das Frühstück bewusst verzichtet zu haben: „Ich bin mit nüchternem Magen hergekommen, weil die Geschmacksknospen mit einem jungfräulichen Gaumen am besten dafür geeignet sind“, erklärte Heinz Hanner. Dem stimmte Birgit Reitbauer zu: „Nüchtern gibt es die besten Ergebnisse.“ Danach stieß man nicht mit Schnaps, sondern mit Wasser auf das „Sieger-Kernöl“ (Haindl aus Kalsdorf bei Graz) an: „Wasser klärt den Gaumen. In Summe haben wir nicht viel Öl zu uns genommen. Man spuckt viel wieder aus.“

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