In Nordeuropa ist die Butter aus

Leere Butterregale in den Supermärkten Norwegens und Finnlands - hat das Christkind die ganze Butter gehortet zum Vanillekipferl backen? Nein - die Norweger sind dahinter gekommen, dass Margarine doch nicht so gesund ist, wie die Werbung verspricht. Jetzt herrscht Buttermangel bei wachsender Nachfrage.

Wie bei uns in den Siebzigern, machte die Industrie auch die Norweger und Finnen glauben, dass (Leicht-)Margarine der gesündere Ersatz für Butter sei. Sie glaubten es bis zuletzt. Doch jetzt sind die klüger und auch anspruchsvoller, was ihr tägliches Brot betrifft. Da soll jetzt öfter Butter drauf sein als bisher gehabt. Butter gilt nicht zuletzt vermehrt als "natürliches" Lebensmittel. Resultat: steigende Nachfrage, bei der das Angebot nicht mitkommt. Der Handel hat geschlafen. Jetzt stehen die Menschen in den nordischen Supermärkten vor leeren Butterregalen und so mancher fühlt sich vielleicht an frühere Reisen in die Sowjetunion erinnert. In dem Nicht-EU-Land Norwegen sind Butterimporte mit einem Zoll von rund 3,30 Euro pro Kilo belegt. "Butterpanik" sagt man bereits. Jedenfalls gelten jetzt die freien Spielregeln des Marktes: Laut Medienberichten wird in Norwegen Butter bereits zu Kilopreisen von 80 Euro pro Kilo im Internet gehandelt. An der Grenze zu Russland wurde ein Schmuggler mit 90 Kilo Butter festgenommen, der seine Ware offenbar auf dem Schwarzmarkt verkaufen wollte. Innerhalb Nordeuropas sind vor allem Dänemark, aber auch Schweden Butterexportländer; in Finnland überwiegt der Import, Norwegen produziert Butter praktisch nur für den Eigenbedarf.

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