Geplatzte Hoffnungen auf neues Spitzenrestaurant

Geplatzte Hoffnungen auf neues Spitzenrestaurant
Die 200 Mitarbeiter, die im Shangri-La anfangen hätten, haben keine Probleme mit der Jobsuche. Nur die Wiener müssen sich wieder einmal eine Frage stellen.

Was lange währt, wird endlich doch nicht gut. Schrieben wir vor ein paar Stunden zum Thema Shangri-La. Wobei: Für die Hotel-Mitarbeiter, die am Montag abend ins Büro gebeten und mit der Nachricht vom "Aus" konfrontiert wurden, findet sich ein potentes Vermittlungsunternehmen. Um die muss man sich keine Sorgen machen. Um die Spitzengastronomie Wiens allerdings leider wieder schon. Die Spitze ist nicht gerade breit in der Hauptstadt und die, die das oft am meisten bemängeln und sich über mehr Konkurrenz freuen würden, stehen selbst einsam an der Spitze, nämlich Heinz und Brigitte Reitbauer vom Steirereck.

Geplatzte Hoffnungen auf neues Spitzenrestaurant

Mit dem Traum vom neuen Shangri-La platzt ja auch der vom neuen Restaurant Joachim Gradwohls, der nach dem Abgang aus dem Meinl am Graben das alte Team fast wieder zusammen hatte. Neuorientierung heißt das Motto jetzt. Wiens Esser müssen sich aber fragen, warum ausgerechnet in dieser Stadt nicht möglich ist, was in anderen europäischen Städten durchaus nicht unbekannt scheint, nämlich eine gediegene Hochgastronomie in First-Class-Hotels. Sparzwang überall. Das Korso im Bristol ein Trauerspiel. Das Imperial unter ferner liefen. Nur das Grand Hotel hält noch die Fahnen hoch. Sogar im Sofitel beteuerten sie von Anfang an, mit Sternegastronomie nichts an der Haube zu haben. Um die Wiener Klientel nicht zu verschrecken? Das Projekt Palais Coburg läuft. Wenn Silvio Nickol dort machen kann, wonach ihm ist, muss man mit etwas Gutem rechnen. Einstweilen muss man aber wieder einmal fragen: Wie kommt es, dass es der Luxus in Wien schwerer hat als in anderen Städten?

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