Foodporn: Kulinarische Zeigelust
#Foodporn liegt nach wie vor im Trend. Menschen fotografieren, was sie essen und posten Foodpics in den sozialen Medien – und das kommt oft besser als Baby-, Katzen- oder Hundefotos. Der Hype hat auch eine soziokulturelle Dimension: Mit den Pics demonstrieren wir Stil, Lebensstil, Hedonismus, aber auch eine Haltung. Die millionenfach geposteten Fress-Fotos sind ein Lifestyle-Statement: Ich esse, also bin ich.
Viel Brot und Fleisch - wenig Gemüse
Interessanterweise scheut sich dabei niemand, Bilder von ungesunden, fetten Speisen zu posten. Im Gegenteil: Ungesundes Essen gibt den gewissen Kick. Das hat Geschichte, wie jetzt Forscher der Cornell University herausgefunden haben: Ungesundes Essen übt schon lange eine große Anziehungskraft auf uns aus. Die Wissenschaftler haben Gemälde von Essen aus den vergangenen 500 Jahren ausgewertet und fanden, wovon Ernährungsexperten heute abraten: Salz, Fleisch und Brot in Hülle und Fülle. Zu viel Brot und Fleisch und zu wenig Obst und Gemüse: Diese eher ungesunden Vorlieben sind keine neue Erscheinung. Brian Wansink und seine Kollegen vom Cornell Food and Brand Lab entdeckten die gleiche Schieflage, als sie Renaissance-Gemälde von Familienmahlzeiten untersuchten. Von den 36 Bildern zeigten 31 Brot, 22 Fleisch und nur acht Gemüse. Dabei spiegelte die Darstellung keineswegs wider, welche Nahrungsmittel einfach zu bekommen waren, wie die Cornell University am Dienstag mitteilte. Das am häufigsten gemalte Gemüse war beispielsweise die Artischocke, die häufigste Frucht die Zitrone und das häufigste Fleisch waren Krustentiere wie Hummer.
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