Die Sieger der Austrian Wine Challenge
Der Festsaal des Wiener Rathauses verwandelte sich Mittwochabend in einen internationalen Weinsalon. Rund 3000 geladene Besucher delektierten sich an Hunderten Topweinen aus aller Welt. Anlass: Bei der Austrian Wine Challenge (AWC), dem größten anerkannten internationalen Weinwettbewerb der Welt, wurden in 36 Kategorien die Siegerpokale verliehen. Sechzehn Mal wurden heimische Winzer ausgezeichnet, dreizehn Mal deutsche. Unter den Gewinnern waren auch Betriebe aus Australien, Frankreich, Italien, Portugal und Neuseeland.
Insgesamt wurden heuer 9632 Weine aus 36 Ländern und fünf Kontinenten zur Bewertung eingereicht. In mehreren Verkostungsetappen wurden die Proben verdeckt degustiert, die besten stellten sich im Palais Coburg einer Final-Jury, der auch Ihr Berichterstatter angehörte.
Die AWC, vom Wiener Topwinzer Michael Edelmoser gegründet und organisiert, fand heuer zum achten Mal statt. Und zum sechsten Mal wurde in diesem internationalen Weinbewerb der junge Rotweinmagier aus Andau,
Erich Scheiblhofer, mit dem Titel "Winery of the Year" bedacht. Seine Weine erzielten den höchsten Punkteschnitt, zwei wurden sogar Sortensieger.
Österreicher überzeugte
Die österreichischen Trophy-Gewinner: Anita und Walter Wachtler punkteten mit einem Welschriesling, der ab Hof nur 3,80 Euro kostete, aber leider schon ausverkauft ist. Beim Grünen Veltliner war der heuer schon mehrfach prämierte Franz Leth mit dem "Scheiben 2010" nicht zu schlagen. Auch "Der Haslinger" aus der Wachau war mit Österreichs Nationalsorte erfolgreich. Vom Wagram kommt einer der Chardonnay-Sieger, das Weingut Mayer-Hörmann (5,50 Euro pro Flasche). Der Gelbe Muskateller 2010 bescherte Johann und Hermine Schulz aus Göttlesbrunn den Spitzenrang (6,90 Euro). Mit einer jungen Traminer-Cuvée (13,50 Euro, ausverkauft) gewann der Steirer Stefan Potzinger, mit einem reifen Traminer 2007 überzeugte das steirische "Dreisiebner Stammhaus" die Jury (21 Euro).
Wie schon im Vorjahr setzte sich Stefan Langmann aus der Weststeiermark mit dem Schilcher Langegg (6,50 Euro, ausverkauft) bei den Rosé-Sorten an die Spitze. Die siegreiche Rotweinriege stammt vorwiegend aus dem Burgenland: Erich Scheiblhofer mit dem Salonsieger Blaufränkisch Jois 2009 (21 Euro) und mit Cabernet Sauvignon 2009 (7,90 Euro), Robert Keringer mit St. Laurent (8,90 Euro), Ernst Steindorfer mit Merlot 2009 sowie die Familie Allacher aus Gols mit Zweigelt 2009 (19 Euro). Nur Josef Gottschuly-Grassl, Sortensieger mit Merlot 2008 (16,80 Euro), kommt aus dem Weinbaugebiet Carnuntum.
Auch mit zwei Süßweinen setzten sich Burgenländer an die Weltspitze: Hermann Fink mit der Gewürztraminer Beerenauslese 2010 (10,90 Euro, 0,375 l) und Thomas Achs aus Gols mit der Sämling Trockenbeerenauslese 2006, die außerdem zum höchstprämierten reifen Prädikatswein gekürt wurde und ab Hof 32,50 (0,375 l) kostet. Die Schaumwein-Trophäe eroberte heuer der Champagner Pommery Brut Royal aus Reims.
Nach der Ehrung der Sieger wurde das neue Whitebook Wine vorgestellt. Es ist der umfangreichste deutschsprachige Weinführer und enthält die Ergebnisse der AWC Vienna 2011: Mehr als 6000 Bewertungen sowie Betriebsinfos zu 1400 Produzenten.
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