Die Jedlersdorfer Winzer als Fab Five

Im Wiener Vorort grassierte das Winzersterben, aber die fünf Verbliebenen sind als "J5" wie ein Fels in der Wein-Brandung.

Jedlersdorf ist ein historischer Vorort mitten im Gemeindebau-geprägten Floridsdorf. Viele sind sicher schon Dutzende Male die Brünnerstraße gefahren, ohne zu wissen, welches Kleinod nur eine Gasse weiter liegt. Denn wie bei Asterix und seinen Galliern haben sich fünf Winzer gegen sozialen Wohnbau und Einkaufszentren behauptet und leben erfolgreich in ihrer kleinen eigenen Welt mit gemütlichen Heurigen an Kopfsteinpflaster-Straßen. Der Weinbau in Jedlersdorf hat zwar mit der Einkehr der Reblaus ein Ende gefunden, die Weinbaubetriebe und ihre Heurigen sind aber geblieben - die Weingärten sind jetzt allerdings am Bisamberg. Vor wenigen Jahren hatte der Jedlersdorfer Weinbauverein noch 13 Mitglieder, jetzt sind es nur noch fünf. Diese fünf sorgen aber ordentlich für Aufsehen und heimsen jährlich eine ganze Reihe an Landessiegen ein. Der bekannteste ist Rainer Christ, aber auch Karl Lentner, Richard Lentner, Peter Bernreiter und K+K Fuchs können qualitativ durchaus mithalten.

Die fünf Winzer wirken auf den Plakaten so dynamisch, dass eine älteres Passantin angesichts eines J5-Plakats zu Kurt Fuchs sagte: "Jö, die san liab! Wann singen die denn wieder?" Über die musikalischen Qualitäten können wir zwar nicht viel berichten, umso mehr aber über vinophile und kulinarische. Das Quintett hält die Heurigen-Tradition aufrecht und wechseln sich monatlich mit den Öffnungszeiten ab. Man kann also jederzeit nach Jedlersdorf kommen, mindestens zwei Heurige haben immer offen. Bei manchen empfiehlt sich aber sicherheitshalber eine Tischreservierung, vor allem wenn man schon an die knusprigen Martinigansln denkt. Was berühmte Jedlersdorfer wie Hermann Nitsch und Hannes Androsch schon immer wussten, hat die KURIER.at-Genussredaktion nun auch festgestellt: Die Weine sind wirklich hervorragend, hier einige Kostnotizen:

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