Am Herd mit Sandra Cervik

Am Herd mit Sandra Cervik
Die Schauspielerin liebt es zu kochen. Und so wie auf der Bühne, zählt auch in der Küche Perfektion.

Sandra Cervik kommt mit einem Fisch. Mit einem supertollen Fisch. „Gestern is er no g’schwommen“, hätte der Herr Gutfleisch, Fischhändler vom Sonnbergplatzmarkt, gesagt, als er ihr den Mariazeller Wildsaibling verkaufte. Gut eineinhalb Kilogramm schwer, schön glänzend und glitschig. Man könne aber auch jeden anderen Fisch für das Rezept verwenden. „Was man halt kriegt und was man mag.“ Die Schauspielerin liebt es zu kochen. Zu Hause hat sie einen drei Meter langen Esstisch, den sie auch regelmäßig bespielt. Kochen für Freunde, schön decken, das mag sie. „Ich bin eine Deko-Fanatikerin. Jungfrau halt.“

Dem Sternzeichen der Jungfrau schreibt man Perfektionismus zu. Das Rezept hat Cervik aus einem venezianischen Restaurant – nach dem Essen dem Kellner entlockt, daheim sofort nachgekocht. Großzügig kleidet sie ihren mitgebrachten Gusseisen-Bräter mit Alufolie aus. Darauf, ganz ohne Fett, kommt der gut gesalzene Fisch. Drumherum verteilt sie locker alles andere – grüne Spinatblätter, gelbe Erdäpfel, rote Kirschparadeiser. So hübsch! Noch eine feste Prise Salz drüber, dann ein klein wenig Wein. „Nur ein Müpfi.“ Fest zugedeckt, ab ins Rohr. Und kaum steht der Fisch im Ofen, ist auch meine Küche schon wieder sauber.

Jungfrau halt. Zeit für eine Zigarette im Garten und ein Glas Wasser bei Tisch. In ihrem aktuellen Stück „Chuzpe“ in den Kammerspielen dreht sich auch alles ums Essen. Dabei war ihr das Thema nicht immer wichtig. Erst vor 15 Jahren, als sie ihren Mann, Theaterdirektor Herbert Föttinger, kennenlernte, war das Kochen plötzlich da. Beide essen gern, beide kochen gern. Vorsichtig heben wir den Folienrand zum Probieren. Noch 10 Minuten. Dann ist’s so weit. Zart, saftig, würzig – eine perfekte Kombination. Jungfrau halt.

Fisch aus dem Ofen

Backrohr auf 200°C drehen. Bräter mit Alufolie auskleiden. Fisch waschen, trockentupfen, in den Bräter legen, innen und außen gut mit Salz einreiben. Knoblauch schälen, 6-7 Stück davon leicht anquetschen, in den Fischbauch stecken. Einen Zweig Rosmarin dazustecken. Erdäpfel schälen, in 2-3 cm große Würfel schneiden. Spinatblätter, Erdäpfelstücke, Paradeiser, Oliven und weitere 8-10 Knoblauchzehen um den Fisch herum verteilen. Das Ganze mit ein wenig Wein beträufeln. Drübersalzen, Rosmarinästchen drauflegen, Butterflocken auf den Fisch legen. Mit Alufolie abdecken, ca. 45 Minuten backen.

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