Am Herd mit Alexander Wächter

Am Herd mit Alexander Wächter
Mundl Sackbauers Schwiegersohn "Nudlaug" Franzi ist inzwischen ziemlich erwachsen und bewohnt eine wunderbare Mühle im Weinviertel, in der er uns ebenso wunderbar bekocht.
Am Herd mit Alexander Wächter

"Schlicht ist bei uns alles", erklärt Alexander Wächter, als er uns durch die großzügigen Räume seiner alten Mühle führt. Vor 24 Jahren hat er sie gemeinsam mit seiner Frau, einer Architekturkritikerin, als Ruine gekauft. In der Küche endet unsere Runde, Lammstelzen und viel Gemüse stehen bereit. Lamm deswegen, weil in seinem aktuellen Stück "Wie es euch gefällt" auf der Rosenburg Shakespeares Liebespaar zu Schäfern wird und Schafe hütet. Der Intendant der Festspiele auf der Rosenburg ertappt sich jetzt, kurz nach Ernst Hinterbergers Tod, öfters in seiner alten Rolle als braver, angepasster Franzi und identifiziert sich damit offensichtlich nicht so ganz.

 

Am Herd mit Alexander Wächter

"Ich bin ja kein ordentlicher Mensch, das möcht ich schon klarstellen", sagt er und wischt sich die saftigen Kochfinger über dem Bauch ins Leiberl. Das Lamm kommt flott ins Rohr, wir machen eine Runde durch den Park mit Teich, Bach, riesigen Weiden und ein paar Obstbäumen. Danach holt er aus dem Keller seine selbstgemachten Marmeladen. Weichsel, Felsenbirne, Quitte von der Frau. Hmmm. Wir können gar nicht aufhören. "Jetzt hab ich euch den Magen verdorben mit der Marmelad als Hors d’Euvre und jetzt werdet’s ma das Lamm ned essen." Da unterschätzt er den Fotografen und mich aber. Wir schaffen nach der köstlichen Hauptspeise sogar noch ein zweites Stück der "einfachsten Nachspeise der Welt" – einer Tarte Tatin, die er als Fleißaufgabe zubereitet hat, während das Lamm dahinschurgelte. "Das bisserl Kochen, was ich kann, hab ich auf einem französischen Segelboot gelernt." Na, scheint keine schlechte Schule gewesen zu sein.

Lammstelzen

Am Herd mit Alexander Wächter

Die Zutaten:

4 Lammstelzen, 5 Karotten

Salz, Pfeffer, Öl

1 Bund Jungzwiebel

3 Stiele Sellerie

1/8 l Rotwein

1 Hand voll Schinken-

speckwürfel

2 Knoblauchzehen

Herbes de Provence

2 Zweigerl Rosmarin

3 EL gehackte Paradeiser (Dose)

breite Fisolen

1 Lauchstange

100 g Champignons Stelzen salzen, pfeffern, in Öl anbraten, rausnehmen. Karotten schälen, in Stücke schneiden, in den Topf geben, die weißen Teile der Jungzwiebel ebenfalls, Stangensellerie in Stücke brechen, dazu, alles anbraten. Stelzen drauflegen, Speckwürfel, Paradeiser, Rosmarin, gehackten Knoblauch und eine Prise Herbes de Provence dazu, mit Zweigelt aufgießen. Zugedeckt im Ofen bei 180°C schmoren. Nach 30 min Lauch, Fisolen und halbierte Champignons dazugeben, eine weitere Stunde garen. Dazu: halbierte, im Rohr gebratene Erdäpfel mit Rosmarin, Salz, Olivenöl.

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