Düfte und Gerüche: So riecht Weihnachten

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Typische Düfte bestimmen unsere Emotionen und Erinnerungen – der Christbaum hat daran großen Anteil. Was Fichten von anderen Nadelhölzern unterscheidet.

Sogar Christbäume können nach Orangen duften. Das hat allerdings nichts mit Zitrusfrüchten in der Umgebung zu tun. Sofern es sich um eine Edeltanne (auch Nobilistanne) handelt, kommt das feine Aroma direkt vom Baum. So ein Duftpotpourri ist aber nicht von jedem Christbaum zu erwarten. Die beliebte Nordmanntanne zeichnet sich etwa durch einen eher moderaten bis kaum vorhandenen Geruch aus, während das harzige Odeur der Fichte für viele für den typischen Weihnachtsgeruch steht.

Das dürfte damit zusammenhängen, dass Fichten bis in die 1980er-Jahre am häufigsten als Christbäume in den Wohnungen standen. Fichten sondern viel Harz ab – darin sind die ätherischen Öle enthalten, die für den wohltuenden Waldduft stehen.

Das dürfte damit zusammenhängen, dass Fichten bis in die 1980er-Jahre am häufigsten als Christbäume in den Wohnungen standen. Fichten sondern viel Harz ab – darin sind die ätherischen Öle enthalten, die für den wohltuenden Waldduft stehen.

Geruchssinn ist der älteste Sinn des Menschen

Warum dieser Geruch so einprägsam ist, hat für den norwegischen Buchautor Bjørn Berge einen weiteren Grund: „Die Wahrnehmungsschwelle ist bei all diesen Stoffen niedrig, weshalb man keine große Menge braucht, um den Duft von Weihnachtsbäumen zu riechen.“

Apropos menschlicher Geruchssinn: Er hat ebenfalls wesentlichen Anteil daran, warum bestimmte Gerüche so eng mit Erinnerungen verbunden sind. Das Riechzentrum ist der älteste Sinn des Menschen – mit dem direktesten Zugang zum Gehirn. Über Nervenfasern, die bis dorthin reichen, geben die einzelnen Riechzellen (ca. 20 Millionen) Informationen aus dem Riechprozess an den Riechkolben ab. Dort werden dann Duftmuster angelegt und im Gedächtnis- und Emotionszentrum mit Stimmungen verknüpft.

Leicht wahrnehmbar

Dass Weihnachten für viele nicht mehr so wie früher riecht, liegt nicht nur in der subjektiven Wahrnehmung. Auch Christbäume unterliegen Moden. Für traditionell geschmückte Bäume wird zwar noch immer gern zur Fichte gegriffen. Doch die Nordmanntanne hat ihr längst den Rang abgelaufen und ist heute der beliebteste Christbaum der Österreicher. Dadurch verändert sich auch der Duft von Weihnachten: Die Nordmanntanne ist für ihre neutralen bis moderaten Aromen bekannt.

Frisch geschlagene Nadelbäume (Tanne, Fichte, Kiefer) sondern rund 50 Duftstoffe ab. Dominierend für das komplexe, teils frisch-süßliche, teils erdig und nach Zitrusfrüchten riechende Aroma wirken nur drei: Alpha- und Beta-Pinen sowie Limonen. Sie unterscheiden sich nur minimal, in Summe sind sie für die typischen Christbaumaromen verantwortlich.

Duft-Nachhilfe

Es sind letztendlich aber immer die individuellen Erfahrungen, die die Erinnerungen prägen und den Duft von Weihnachten ausmachen. Dem Weihnachtsgeruch wie früher kann man laut Christbaumexperten mit einem einfachen Trick ein wenig auf die Sprünge helfen: Mit ein paar zusätzlich im Raum oder unter dem Christbaum verteilten Fichtenzweigen.

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