Pritzker Preis vergeben
„Architektur könnte als eine der komplexesten und wichtigsten kulturellen Aktivitäten auf diesem Planeten umschrieben werden“, sagte Yvonne Farrell diese Woche. „Eine Architektin zu sein ist ein enormes Privileg.“ Und ihre Worte gingen um die Welt: Diese Woche wurde bekannt, dass sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Shelley McNamara den Pritzker-Preis, den „Nobelpreis der Architektur“, für 2020 erhalten wird. Die Jury hob dabei ihren verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt hervor.
Duo aus Irland
Das Duo aus Irland gründete 1978 in Dublin das Büro Grafton Architects. In 40 Jahren Tätigkeit vollendeten die beiden ähnlich viele Projekte – vom Unicampus von Lima (im Bild, 2015) über das Bürogebäude des Finanzministeriums in Dublin (Irland, 2009) bis hin zur Universität Bocconi in Mailand (Italien, 2008). Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden Farrell und McNamara als Kuratorinnen der Architektur-Biennale in Venedig 2008. Diese Woche hielt die frischgekürte Preisträgerin Farrell auch den Festvortrag unter dem Titel „Physics of Culture“ im Rahmen des Architekturfestivals „Turn On“ in Wien.
100.000 Dollar Preisgeld
Der Pritzker-Preis ist mit 100.000 Dollar dotiert. Er wurde 1979 von dem US-Amerikaner Jay A. Pritzker, der unter anderem Besitzer der Hyatt-Hotelkette war, und dessen Gattin Cindy gestiftet. Seit deren Tod wird er von der Hyatt-Stiftung organisiert. Farrell und McNamara treten als diesjährige Gewinnerinnen in die Fußstapfen von berühmten Architekten wie US-Amerikanerin Zaha Hadid, der Niederländer Rem Koolhaas, der Franzose Jean Nouvel und der Brite Norman Foster. 1985 erhielt der österreichische Architekt Hans Hollein den Preis. Er ist bis heute der einzige Österreicher, den mit dieser Auszeichnung geehrt wurde.
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