Grabpflege zu Allerheiligen: Winterfeste Pflanzen und Deko-Ideen
Mit den richtigen Blumen und Dekorationen lassen sich Gräber liebevoll gestalten. Zwei Expertinnen geben Tipps.
Zu Allerheiligen und Allerseelen die Verstorbenen besuchen – eine Tradition, die viele Österreicher seit Generationen pflegen. Familien schmücken ihre Gräber mit Kerzen, Kränzen oder Dekorationen und zünden Lichter an, um ihren Liebsten zu gedenken.
Vor diesen Gedenktagen nutzen viele Menschen die Gelegenheit, das Grab auf Vordermann zu bringen. Vor dem ersten Frost ist ohnehin ein guter Zeitpunkt für eine neue Grabgestaltung.
Veilchen, Calluna und Co.
Aber welche Pflanzen eignen sich? Munira Selimovic, Gärtnerin von den Friedhöfen Wien, empfiehlt Chrysanthemen und Violen (auch Veilchen genannt). „Allerdings halten sie nur bis zum ersten Frost. Ich empfehle daher Calluna (auch Besenheide genannt, ähnlich wie Erika, Anmerkung). Sie sind winterhart und fallen auch zu Weihnachten schön. Wenn es ein guter Winter ist, halten sie bis zum Frühjahr“, sagt sie zum KURIER.
Stella Chupik, Meisterfloristin bei Benu Bestattung und Vorsorge, hält zudem Christrosen für eine gute Wahl, da sie auch im Winter blühen. Als Bodendecker eignen sich die immergrüne Zwergmispel oder Vinca: „Sie bieten eine langfristige Begrünung und Struktur – sie müssen nicht jährlich ersetzt werden.“ Pflanzen wie Silberblatt oder Muehlenbeckia seien hingegen nicht optimal, da sie nicht durchgängig winterhart sind und gegebenenfalls Schutz brauchen.
Grabschmuck für Allerheiligen
Beim Grabschmuck dominieren im Herbst natürliche Materialien wie Moos, Zapfen, kleine Äste, Holz- oder Steinobjekte sowie dezente Laternen. Gärtnerin Selimovic rät, zu Waldkränzen aus Reisig und mit Zapfen zu greifen: „Sie halten länger. Kränze mit frischen Blumen gehen je nach Wetterlage oft schon nach wenigen Tagen ein.“
Wer eine Pflanze mit einer Schale aufs Grab stellen will, sollte laut Floristin Chupnik folgendes beachten: „Abflusslöcher, etwas Kies unter die Erde und niemals Staunässe entstehen lassen.“ Vorsicht vor allem bei Herbststürmen: „Sie können Dekorationen schnell verschieben. Gefäßgewicht und Stabilität sind nicht zu unterschätzen“, warnt die Expertin. Darüber hinaus ist es wichtig, den Bodenzustand zu prüfen: „Viele winterharte Pflanzen bevorzugen, je nach Art, leicht sauren Boden und benötigen gute Drainage sowie lockere Erde, damit die Wurzeln genug Platz haben.“
Fleckenreinigung
Und was tun bei Flecken auf dem Grabstein? Gärtnerin Selimovic sagt: „Wir säubern sie mit Wasser, Fetzen und Besen. Chemische Zusätze sind in der Natur verboten. Sind die Flecken hartnäckig, sollte man einen Steinmetz engagieren. Er kann sie mit einem Kärcher reinigen.“
Wer sich um sein Grab nicht kümmern kann oder möchte, hat die Möglichkeit, eine Grabpflege in Anspruch zu nehmen. Bei den Friedhöfen Wien kostet die Pflege für ein Erdgrab pro Jahr 213 Euro. Zu den angebotenen Leistungen zählen:
- das Grab säubern
- Unkraut entfernen
- Gießen der Bepflanzung des Grabes sowie
- die Pflanzen und den Rasen schneiden.
Daneben können zusätzliche Leistungen gebucht werden, wie etwa die Lieferung von Blumen oder anderer Arrangements am Todestag. Bei Benu ist keine Dauerpflege möglich, dafür ein Grabschmuck-Service zu festgelegten Tagen. Die Kosten liegen zwischen 169 und 389 Euro.
Ob professionell betreut oder aus eigener Hand – entscheidend ist das liebevolle Gedenken.
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