Cleanfluencer in Sicht!
Baba Frau Holle, hier kommen die „Cleanfluencer“ – und erinnern mich daran, dass ja jetzt „Spring Cleaning“ ansteht, der große Frühjahrsputz. Der ist dringend nötig, zeigt doch die Märzsonne, wo sich die unliebsamen Gäste Frau Staub und Herr Lurch über den Winter häuslich eingerichtet haben. Alles, was jetzt das Leben leichter macht, kann weg, denn es ist nicht nur die innere Reinigung, die uns nach der Fastenzeit mehr Wohlbefinden bringt. Klare, streifenfreie Sicht voraus!
Der Sinn des Saubermachens
„Wir entfernen den Schmutz, um den Geist von weltlichen Sorgen zu befreien. Wir putzen den Dreck weg, um uns von Verhaftungen zu lösen“, erklärt der buddhistische Priester Keisuke Matsumoto, wie die Reinigung von Seele und Umgebung zusammenhängt. („Die achtsame Kunst des Putzens“, Goldmann). Der Sinn des Saubermachens sei, „die Wolken des Geistes zu entfernen“.
Das Haus schütteln
Das Frühjahr im Reinen mit sich selbst und einem frisch geputzten Heim zu begrüßen, hat in vielen Kulturen Tradition. Zum jüdischen Pessachfest werden die Häuser bis in den hintersten Winkel gereinigt, kein Krümel soll übrig bleiben. Und „Nouruz“ heißt das persische Neujahrsfest, das gleichzeitig den Frühling begrüßt, damit verknüpft ist der Begriff „Khouneh tekouni“, „das Haus schütteln“. Er beschreibt, was wir mit Frühjahrsputz meinen. Und in China heißt es raus mit dem Staub, in dem Dämonen sitzen sollen.
Putzen macht glücklich?
Wer sich also auf Youtube für den Frühjahrsputz motivieren lässt, macht nichts falsch. Aber fühlt man sich durchs Putzen echt besser? Eine Studie der kanadischen Glücksforscherin Elizabeth Dunn schürt Zweifel: Demnach macht Putzen glücklich, aber nur, wenn man es nicht selbst machen muss. Wann hat Frau Maker wohl Zeit für meine Fenster?
Hier schreiben Autoren und Redakteure abwechselnd über Dinge, die uns alle im Alltag beschäftigen.
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