Völlig autonom: Wenn das Auto selber fährt

Völlig autonom: Wenn das Auto selber fährt
Weltweit gibt es zwar noch kein einziges Land, das autonomes Fahren im vollen Umfang zulässt – aber die Weichen dafür werden bereits gestellt.

Einsteigen, zurücklehnen und entspannen – in Zukunft wird der  Fahrer selbst zum Passagier. Denn die Welt der selbstfahrenden Autos kommt ins Rollen. Das Ziel: Autonomes Fahren auf der Straße.

Es gibt fünf verschiedene Stufen des autonomen Fahrens.

  1. „Level 1“ ist auf Österreichs Straßen längst Realität: Immer mehr Fahrzeuge werden mit einem automatisierten Bremssystem oder Abstandsregelung ausgeliefert.
  2. „Level 2“-Fahrzeuge bieten die Möglichkeit des automatischen Einparkens und Spurhaltens. Hier muss der Fahrer nicht durchgehend zum Lenkrad greifen.
  3. Manche Autobauer bieten auch schon „Level 3“ an: Dabei übernimmt der Wagen in bestimmten Situationen alle Aufgaben, allerdings muss der Fahrer oder die Fahrerin bereit sein das Steuer zu übernehmen
  4. Richtig spannend wird es ab „Level 4“: Das Auto fährt komplett selbstständig, zum Beispiel auf bestimmten Autobahnabschnitten. Der Lenker übernimmt das Steuer erst wieder bei der Autobahnausfahrt.
  5. Bei den „Level 5“-Fahrzeugen handelt es sich um echte Roboterautos, die jede Strecke autonom zurücklegen können, sogar ein Lenkrad ist nicht mehr zwingend notwendig. Ein Zukunftsszenario, das unter den richtigen Bedingungen technisch in greifbarer Nähe ist – allerdings muss sich rechtlich noch einiges ändern, bis der Computer zum Chauffeur werden darf.   
Völlig autonom: Wenn das Auto selber fährt

Erste Versuche in Österreich

Seit 2017 gibt es in Österreich die ersten Teststrecken für autonome Fahrzeuge. In der Seestadt Aspern fährt seit Juni der „auto.Bus“ der Wiener Linien zehn Stationen eigenständig. Über Wochen hat der intelligente Bus die Strecke erlernt. Lenkrad gibt es keines, zur Sicherheit ist ein Operator an Bord, der im Notfall intervenieren kann.

230 km südlich: das ALP.Lab. Ziel der Initiative ist das „Sichere Testen auf öffentlichen Straßen“, sagt Gerhard Greiner, Innovationsdirektor des ALP.Labs. Der Experte meint, dass in Zukunft „automatisches Fahren unter gewissen Situationen auf Autobahnen freigegeben wird“ – z. B. auf vierspurigen Autobahnen und unter optimalen Bedingungen. „In 5 bis 10 Jahren wird es das auch in Österreich geben.“ Seit Beginn der Testphase Mitte 2017 sind um die 100 Testfahrten der Initiative auf der A2 erfolgt. Dabei wird besonders auf die Sicherheit in allen erdenklichen Wetter– und Verkehrslagen geachtet.

Weltweit gibt es zwar noch kein einziges Land, das autonomes Fahren im vollen Umfang zulässt – aber die Weichen dafür werden bereits gestellt, auch in Österreich. Und die Autohersteller stehen schon in den Startlöchern. Nun geht es darum, die Teststrecken auszubauen, Sicherheit zu garantieren und die Gesetze anzupassen.

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