Jahresvorschau 2014

2014 wird das Jahr der Technik: modulare Smartphones, intelligente Wohnungen und dreidimensionaler Druck. Unser Hightech-Experte präsentiert die Gadget-Trends des Jahres und gibt einen Ausblick auf das, was Sie in den kommenden 52 Wochen in der freizeit lesen könnten.

In den letzten Monaten sind die Nachfolger der populärsten Spielekonsolen von Sony und Microsoft auf den Markt gekommen: die „PS4(400 Euro) des japanischen Herstellers kam am 29. November auf den Markt, die „Xbox One(500 Euro) des US-Software Giganten konnte man am 22. November erwerben. Beide Konsolen bieten aber mittlerweile weit mehr als nur Videospiele: Die Systeme sind auch Entertainmentplattformen, die ein HDTV mit dem Internet verbinden. Aber die meisten TVs sind mittlerweile selbst „Smart“ und in den kommenden 52 Wochen wird sich dieser Trend bestimmt fortsetzen, und die Systeme, die mit Ihrem TV verbunden sind, werden zunehmend auch untereinander kommunizieren.

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Das Smartphone setzt sich immer mehr als Kommunikationszentrale durch – nicht nur, um mit anderen Menschen zu kommunizieren, sondern auch, um andere elektronische Geräte zu steuern. Zwei zukunftsweisende Technologien sind „Sphero 2.0“ (130 Euro) und „Pebble“ (150 Euro). Sphero ist ein Ball, der sich kabellos mit Ihrem Smartphone verbindet und von dort aus in beliebige Richtungen gerollt werden kann. Dabei sorgt ein interner Gewichtsverlagerungsmechanismus dafür, dass die Kugel genau nach Anweisungen der App über Oberflächen rollt. Pebble ist eine Uhr, die sich per Bluetooth 4.0 mit Ihrem Smartphone verbindet und unterschiedlichste Informationen – ob zurückgelegte Distanz beim Laufen oder ankommende E-Mails – am Handgelenk anzeigt. Beide Produkte wurden quer durch die Medienlandschaft und auch in sozialen Netzwerken bejubelt: ein Anzeichen dafür, dass ähnliche Smartphone-basierte Konzepte auch 2014 eine wichtige Rolle spielen werden.

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3D-Drucker sind seit Jahren ein Zukunftsthema – aber bereits 2014 könnten die Maschinen, die in der Lage sind, dreidimensionale Objekte zu drucken, auch erstmals in Haushalten Einzug finden. Seit 2012 kamen immer mehr preiswerte und für den Bastler konzipierte Geräte auf den Markt: z. B. der Makerbot „Replicator 2“ (umgerechnet 1500 Euro) oder der „CubeX“ sowie „ProJet 1500“ von 3Dsystems. Durch die internationale Verfügbarkeit günstigerer und besserer Drucker und die wachsende Zahl an Online-Druckvorlagen steht der 3D-Druckerrevolution – auch in Österreich – nichts mehr im Wege.

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Im Bereich „Connected Health“ werden die kommenden 12 Monate besonders spannend: Gesundheitsapplikationen, die wichtige physiologische und gesundheitsrelevante Daten an den Arzt übermitteln, gibt es als Konzept zwar schon seit einiger Zeit. Aber jetzt sind Produkte wie Preventice „BodyGuardian“ auch von der staatlichen Gesundheitsbehörde in den USA offiziell zugelassen. Vom Konzept her ähnlich, aber vom Anwendungsbereich komplett anders ist „Mimo“: ein intelligenter Strampelanzug für Babys, der sich mit dem Smartphone der Eltern verbinden kann. Ob Atmungs- oder Schlafrhythmus, Körpertemperatur oder Aktivitätsstatistiken: Mimo hilft Eltern dabei, das Wohlbefinden und den körperlichen Zustand ihres Nachwuchses fast lückenlos zu überblicken. In den kommenden zwölf Monaten werden ähnliche Technologien vorgestellt werden; nicht-medizinische Anwendungen wie Mimo werden vielleicht sogar schon dieses Jahr in Österreich zur Anwendung kommen, während Systeme wie Preventice noch auf die Zulassung der heimischen Behörden warten müssen.

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Nach langer Wartezeit wird die Smartbrille „Google Glass“, an der das US-Unternehmen seit Jahren tüftelt, vielleicht auch für Endverbraucher zu haben sein. Derzeit ist das Gerät ausschließlich durch das Glass „Explorer Program“ in streng limitierter Auflage für US-Bürger für umgerechnet 1.100 Euro erhältlich. In der klugen Brille sind auf einer Seite sowohl ein kleiner Bildschirm, Kamera, GPS als auch viele andere Technologien, die sonst in Ihrem Smartphone eingebaut sind, integriert. Damit werden Informationen aus dem Internet, wie z. B. Navigationsrouten oder Nachrichten in einer Ecke der Brille angezeigt oder Fotos und Videos aufgenommen. Die Eingaben werden mittels Sprachbefehl gemacht.

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Im Jahr 2013 hat die Weiterentwicklung digitaler Kameras einige Riesenschritte nach vorne gemacht. Spiegellose Systemkameras (Kameras mit Wechselobjektiven) wurden immer populärer und vor allem im Prosumer-Bereich wurden grundlegende Erweiterungen präsentiert: Sonys „Alpha A7 (1.500 Euro) überzeugt als besonders kompakte und gleichzeitig funktionsreiche Profikamera mit Voll-Format-Sensor; Olympus „OM-D E-M1(1.500 Euro) verfügt zwar nicht über einen Voll-Format Sensor, bietet aber auch Profi-Bildqualität in einem besonders kompakten Format. Und die „X-Pro1(1.100 Euro) von Fujifilm wird in den kommenden Monaten wahrscheinlich mit der nächsten Generation ersetzt, wobei dabei die Spezifikationen denen der Sony Alpha A7 sehr nahe kommen dürften. Gleichzeitig sind die großen Kamerahersteller durch die immer besser werdende Foto-Qualität von Smartphones besonders daran interessiert, ihre Kameras funktionell zu revolutionieren.

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Windows Phone hat sich 2013 als ernstzunehmender Konkurrent von Googles Android und Apples iOS durchgesetzt. Zwischenzeitlich ist nahezu jedes zehnte in Europa verkaufte Smartphone ein Windows-Phone-Gerät. Ob das nagelneue NokiaLumia 1520“ (750 Euro) oder das „Lumia 2520“ Tablet (derzeit noch nicht in Österreich erhältlich) die Verkaufszahlen weiter in die Höhe schnellen lässt, bleibt abzuwarten. Microsoft (und Windows Phone Partner Nokia) haben sich als stylische Alternative zu Google und Apple positioniert – auch wenn derzeit noch nicht die erhofften Gewinne erreicht wurden.

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Phonebloks“ ist ein innovatives Konzept, das die Langlebigkeit von Smartphones revolutionieren könnte. Anstatt fixe Endgeräte anzubieten, beruht Phonebloks auf funktionalen Modulen (Batterie, Prozessor, Bildschirm, WLAN, LTE, etc.), die einfach auf das Gerät aufgesteckt werden können. Seit der viel beachteten Online-Vorstellung des Erst-Konzepts wurde eine Partnerschaft mit dem Google-eigenen Smartphonehersteller Motorola eingegangen. Die beiden Unternehmen werden voraussichtlich in den kommenden Monaten ihren Spross „Ara“ der Öffentlichkeit vorstellen.

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Auch der Pkw wird immer smarter: Autos werden zunehmend App-kompatibel. Per App die Standheizung zu aktivieren oder das Auto zu entsperren, gehört ja wohl schon zum Stand der Technik, aber das Auto per App ein- bzw. auszuparken, auch das ist mittlerweile nicht mehr Zukunftsmusik: Volvo hat 2013 eine App (im Rahmen eines Konzeptfahrzeuges) vorgestellt, die genau diese Aufgabe übernehmen kann. Ende 2014 soll der neue XC90 des schwedischen Autoherstellers vorgestellt werden, der eine ähnliche Technologie serienmäßig anbieten wird. Zudem werden relevante Informationen durch die zunehmende Vernetzung von Straßen direkt an den Fahrer übermittelt: Während es heute Stand der Technik ist, die aktuelle Verkehrslage auf Google Maps zu sehen, kann man morgen mit Apps wie „ParkSight“ die Parkplatzverfügbarkeit mit direkt in der Straße integrierten Sensoren überwachen. Das hilft bei der Parkplatzsuche und ermöglicht die „Vergabe“ von Parkplätzen an Anrainer.

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Intelligente Automatisierungssysteme für die eigenen vier Wände können dabei helfen, Kosten zu sparen, den Komfort erheblich zu verbessern und die Umwelt zu schonen. Dazu zählten u. a. Belkins „WeMo“ (ab 50 Euro), mit dem Steckdosen vom Smartphone aus übers Internet gesteuert werden können, der intelligente Thermostat „Nest“ (noch nicht in Österreich erhältlich), der in der Lage ist, einen bestimmten Tagesablauf zu erlernen und sogar Wetterdaten übers Internet abruft, um die Heizung optimal zu steuern oder „Revolv“ (noch nicht in Österreich erhältlich), mit dem sämtliche Heimautomatisierungssysteme miteinander verbunden werden können. An Innovation fehlt es in diesem Bereich offensichtlich nicht. 2014 werden viele dieser derzeit noch überwiegend im Ausland erhältlichen Technologien auch auf dem heimischen Markt eingeführt werden.

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Mit der stetig wachsenden Fahrradbegeisterung, kommen immer mehr innovative Produkte auf den Markt mit denen Drahtesel zu echten High-Tech Maschinen werden. Lock8 ist ein Smartphone-basiertes Fahrradschloss, das Ihnen ermöglich das Fahrrad aus der Ferne zu entsperren und daher mit anderen zu teilen. Greyp G-12 ist ein Elektrofahrrad, das die meisten Benzin-Motorräder problemlos überholen kann. Oder Hammerhead, ein intelligenter Aufsatz für Ihre Lenkstange, der sich per Bluetooth mit Ihrem Smartphone verbindet und Richtungsinformationen wie ein Navigationsgerät unterwegs anzeigen kann. In den kommenden 12 Monaten werden die spannendsten Transport-Innovationen nicht mehr ausschließlich den teuersten Verkehrsmitteln angehören: das Fahrrad wird immer mehr zum Technologie-Hub.

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