Up2Date

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Das neue Jahr steht ganz im Zeichen neuer Technologien: Smartphones werden zunehmend als Kreditkarten genutzt werden, Virtual Reality wird zur allgegenwärtigen Realität, zivile Drohnen entwickeln sich von der Hightech-Spielerei zum Alltags-Helferlein, neue Displaytechnologien verändern unsere Sehgewohnheiten. Und Smartwatches sowie Wearables werden zu täglichen Begleitern und Helfern. Der große Freizeit-Überblick: Die wichtigsten Technik-Trends im Jahr 2015.

Seit Jahren ist es eines der großen Zukunftsthemen: das mit dem Internet verbundene Heim. 2014 hat sich in diesem Bereich (vor allem im Ausland) so viel wie noch nie zuvor getan. Produkte wie „Nest“, mit dem ein Thermostat tagtäglich dazulernt und mit dem Internet verbunden ist, NetgearArlo“, eine Internet-Überwachungskamera, die auf jegliche Kabel verzichtet und im Außenbereich einsetzbar ist, und viele andere warten darauf, auch in österreichischen Haushalten Einzug zu halten. 2015 könnte es so weit sein und auch bei uns die Revolution des „connected home“ ausbrechen.

Von Apples iPhone bis Samsungs Galaxy-Serie – viele Smartphone-Hersteller integrieren Bildsensoren von Sony in ihre Produkte. Ende 2014 hat Sony eine neue Sensorengeneration vorgestellt, die einen erheblich besseren und schnelleren Autofokus ermöglicht, 4K-Aufnahmen unterstützt und einen erhöhten Kontrastumfang bietet. Nur logisch, dass die Smartphone-Highlights 2015 mit diesen Sensoren ausgestattet sein werden und damit einen enormen Fortschritt in Sachen Fotoqualität am Handy bieten werden.

Das Unternehmen Oculus VR, ein Vorreiter der Virtual-Reality-Technologie, wurde 2014 für zwei Milliarden US-Dollar an Facebook verkauft. Seither befindet sich die High-tech-Firma mit ihren VR-Brillen auf der Überholspur. Die Grundidee ist einfach: Innerhalb der Brille sind zwei Optiken, mit denen man auf ein Display schaut, auf dem nebeneinander zwei leicht versetzte Bilder angezeigt sind. Der 3D-Effekt entsteht daraus, dass die Bilder jeweils für das rechte und das linke Auge individuell vergrößert werden. Darüber hinaus werden Kopfbewegungen erfasst und das Bild wird dementsprechend verschoben. Somit können Sie Ihren Kopf drehen und damit im virtuellen Sichtfeld um sich herum schauen. Diese Technologie eignet sich nicht nur für Spiele, sondern auch zum Betrachten von Filmen, für 3D-Touren oder sogar zur Kontrolle von Drohnen. 2015 wird sich das Konzept von VR-Brillen weiter durchsetzen. Neben dem Modell „Oculus Rift“ gibt es eine Handy-basierte Variante („Gear VR“), die von Samsung hergestellt wird, sowie die Gaming-Brille „Project Morpheus“ von Sony.

Zwar hat Google bereits vor Jahren einen mobilen Bezahldienst – Google Wallet – vorgestellt, doch erst im letzten Jahr konnte sich dieser Service, gemeinsam mit dem Apple-Schwesternprodukt Apple Pay, in den USA so richtig durchsetzen. Dafür könnte es jetzt mit einer weltweiten Expansion aber sehr schnell gehen. Die Bezahldienste beruhen auf derselben Technologie, die bei kontaktlosen Zahlungsvorgängen (z. B. mit der Bankomatkarte) auch in Österreich schon verwendet wird. Nun liegt es nur noch an den Geldinstituten und Technologiefirmen, wann der Google-/Apple-Dienst auch bei uns eingeführt wird.

2012 hat Apple den ersten Laptop mit „Retina“-Display vorgestellt. Eine Technologie, bei der die Dichte einzelner Bildpunkte am Computer erheblich höher war als je zuvor und diese Bildpunkte deshalb mit freiem Auge nicht mehr differenzierbar waren. Was bei Smartphones bereits als Standard galt, konnte die Computerindustrie bislang noch nicht bieten. Die benötigten Anpassungen der Software, Displaytechnologie und der Rechenstärke der Computer ließen sich nicht so schnell umsetzen. 2014 kam dann endlich das Update für die zweite Produktgruppe: Apples All-in-One-iMac wurde mit einem Retina-Display ausgestattet. Nur folgerichtig, dass sich dieser Trend 2015 rasant weiter entwickeln wird – und das bestimmt nicht nur bei Apple.

2015 wird wohl das Jahr der Apple Watch – der ersten Smartwatch von Apple. Doch auch die Mitbewerber sind fleißig am Entwickeln: von Asus bis Withings (die alle bereits 2014 eigene Smartwatches vorgestellt haben) wird es immer mehr Produkte dieser Art geben. Bislang galten die Armbandcomputer als nicht alltagstauglich, teils wegen des hell leuchtenden Bildschirms, der geringen Akkulaufzeit oder der fehlenden Applikationen. 2015 könnte sich das ändern: Apples Produkt klingt vielversprechend, und Google hat mit „Android Wear“ ein Betriebssystem vorgestellt, das eine Vielzahl an Apps beinhaltet.

Quadcopter – kleine, autonome Flugkörper, die mittels vier separat gesteuerter Motoren durch die Luft manövriert werden – gibt es seit Jahren. Seitdem aber Parrot im Jahr 2010 den „AR.Drone“ auf der CES in Las Vegas vorgestellt hat, hat sich diese Produktkategorie auch für Hobbypiloten langsam durchgesetzt. 2014 wurden Drohnen – oft mit HD-Kameras bestückt – zur Massenware. Ende letzten Jahres wurden so viele Amateur-Flugkörper vorgestellt wie nie zuvor: Zum Beispiel die „Bebop Drone“ von Parrot oder „Inspire 1“ von DJI 2015 wird sich dieser Trend weiter fortsetzen – aber auch die Gesetzeslage wird sich verschärfen. Denn vor allem im Stadtbereich und in Flughafennähe wird die Gefahr der kleinen Flugkörper oft unterschätzt.

„Hack Space“ ist die Bezeichnung einer Gemeinschaftswerkstätte, in der Hobbyprojekte oder Produktprototypen im Gegenzug zu einem Mitgliedsbeitrag konstruiert werden können. Oftmals mit den neuesten Technologien, wie z.B. 3D-Drucker, Laser-Cutter und CNC-Fräsen ausgestattet, bieten diese Werkstätten Zugang zu sonst schwer verfügbaren Werkzeugen. In Österreich wuchs Happylab (www.happylab.at) im vorigen Jahr zum größten Anbieter von Hack Spaces (Wien und Salzburg bestehen bereits, Linz und Graz sind in Planung). In den kommenden Monaten wird sich dieser Trend weiterentwickeln: Die wird Sie auch über Kickstarter-Projekte, Startups und neue Technologien aus diesen Werkstätten aus der ganzen Welt auf dem Laufenden halten.

Microsoft hat 2014 viele große Änderungen durchgemacht: ein neuer CEO, sich überschlagende Entwicklungen beim Tochterunternehmen Nokia und die sich ständig verändernden Herausforderungen des Betriebsystems Windows. 2015 wird der Konzern Windows 10 ausliefern, ein Betriebssystem, das auf nahezu allen Plattformen laufen soll – von Smartwatch bis Smart TV. Die erste Preview-Edition ist bereits verfügbar und macht einen vielversprechenden Eindruck. In wenigen Monaten wird sich herausstellen, ob die Neuentwicklung des PC-Urgesteins punkten kann.

2014 wurden die ersten massentauglichen UHD-TVs vorgestellt. „Ultra-High“-Definition- Displays (auch als 4K-TVs bekannt) stellen ein Bild dar, das viermal so viele Bildpunkte hat wie ein üblicher HDTV. Während die Geräte Anfang 2014 noch unerschwinglich waren, gibt es mittlerweile auch günstige Angebote. In den letzten Monaten haben viele Österreicher einen UHD-Fernseher erworben – ein Trend, der sich 2015 fortsetzen wird. Zwar gibt es noch keine TV-Sender, die in 4K ausstrahlen, doch immer mehr Spielfilme und Serien lassen sich via Web in 4K streamen (hier zu sehen die Spitzenmodelle von Sony (r.) und Samsung (o.).

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