Wales: Zoo-Betreiber müssen womöglich Tiere einschläfern
Es ist ein Hilfeschrei, den die Betreiber des Borth Wild Animal Kingdom, einem Zoo in der walisischen Küstenstadt Borth, kürzlich im Internet hinterlassen haben.
Auf ihrer Website und auf YouTube erzählen die Betreiber Tracy und Dean Tweedy, dass es nicht gut um ihren Tierpark bestellt ist. Weil der Zoo wegen Corona nach wie vor geschlossen halten muss, seien die Geldreserven beinahe aufgebrachten. Lediglich eine Woche könne man noch damit durchkommen. Danach, so die beiden, seien sie gezwungen "anzufangen, die Tiere, die wir pflegen, umzusiedeln, oder sie als letztes Mittel einzuschläfern".
Kein Geld übrig
Viele Zoo-Mitarbeiter seien beurlaubt worden, und obwohl der Zoo einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 25.000 Pfund (28.000 Euro) erhalten habe, sei das Geld inzwischen fast aufgebraucht.
Es koste rund 3.000 Pfund wöchentlich, um den Zoo zu betreiben. Die Eigentümer zeigten sich laut BBC auch enttäuscht, dass sie keinen Anspruch auf die von der britischen Regierung angekündigten Fonds zur Unterstützung von Zoos in England hätten. In Wales gebe es keine ähnliche Form der Unterstützung. "Wir brauchen jetzt mehr denn je Hilfe. Trotz allem sind wir nach wie vor entschlossen, nicht aufzugeben“, so Tracy Tweedy.
Vonseiten der walisischen Regierung hießt es laut BBC, man habe bereits allen lizenzierten Zoos über Einzelheiten zu bestehenden Unterstützungsprogrammen aufgeklärt habe. "Wenn Zoo-Betreiber Bedenken hinsichtlich ihrer Fähigkeit haben, die Bedürfnisse ihrer Tiere zu befriedigen, sollten sie sich unverzüglich an das Tiergesundheitsteam ihrer örtlichen Behörde wenden, um Unterstützung zu erhalten, da sie zur Verfügung stehen, um Unterstützung anzubieten", sagte eine Sprecherin.
Versäumnisse
Der Borth Wild Animal Kingdom steckt laut BBC schon länger in der Krise. Die Probleme für den Zoo begannen Ende 2017. Damals entkam Luchs aus dem Zoo und musste von einem Schützen erschossen werden, nachdem er auf einem nahegelegenen Wohnwagengelände gesichtet worden war.
Ein zweiter Luchs kam im Tierpark aus nicht näher geklärten Gründen zu Tode. Danach wurde dem Zoo untersagt, gefährliche Tiere zu halten. Im Juli 2018 wurde jedoch eine Frist eingeräumt, um einen qualifizierten Manager einzustellen.
Im Jänner 2019 wurde der Zoo erneut aufgefordert seine gefährlichen Tiergehege wegen unzureichender Schusswaffenregelungen zu schließen.
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