Giraffenweibchen leben in Gesellschaft länger
Leben Giraffenweibchen mit anderen Weibchen zusammen, können sie sich über Futterquellen austauschen, paarungswillige Männchen vom Leib halten und Stress besser bewältigen. Das münde in einer höheren Überlebensrate, haben Wissenschafter herausgefunden.
Die Forschenden um die Zürcher Biologin Monica Bond dokumentierten während fünf Jahren das Sozialverhalten von mehr als 500 erwachsenen Giraffenweibchen im Norden Tansanias. Im Fachmagazin "Proceeding of the Royal Society B" berichteten sie nun von ihren Beobachtungen, die sich über ein Gebiet von mehr als tausend Quadratkilometer erstreckten: Erwachsene Giraffenweibchen, die in Gruppen mit durchschnittlich mindestens drei Artgenossinnen leben, überleben länger als sozial isolierte Weibchen.
Die langhalsigen Tiere sterben hauptsächlich durch Wilderei, Krankheiten, Stress oder Unterernährung. Das gesellige Gruppenleben hilft ihnen offensichtlich, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. "Soziale Beziehungen können die Effizienz der Nahrungssuche verbessern und helfen, die Konkurrenz mit Artgenossen, drohende Gefahr durch Raubtiere, Krankheitsrisiken und psychosozialen Stress zu bewältigen", sagte die Professorin und Letztautorin der Studie, Barbara König von der Uni Zürich, laut einer Mitteilung der Hochschule zitieren.
In geselligen Gruppen lebende Weibchen könnten laut den Forschenden auch seltener von paarungsbereiten Männchen belästigt werden und sich gemeinsam um die Aufzucht der Jungtiere kümmern. Zwar zeigten die Beobachtungen, dass Giraffenweibchen, die näher bei Städten leben, eine etwas geringere Überlebensrate haben, möglicherweise aufgrund von Wilderei. Doch insgesamt sei die Geselligkeit der Tiere wichtiger als Umweltfaktoren wie die Vegetation oder die Nähe zu menschlichen Siedlungen, sagte die Biologin Monica Bond.
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