Supergirl
Sie fängt Feuer, fliegt, springt, taucht und macht überhaupt Sachen, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Miriam Höller, 26, ist ein Hammer. Dabei wirkt die deutsche Ex-„Topmodel“-Kandidatin mit ihren 62 Kilogramm bei einer Größe von 1,83 Meter so zart, als könnte sie einer steiferen Brise kaum Paroli bieten.
Als Stuntfrau, Model und Moderatorin ist die athletische Sport- und Fitness-Kauffrau quasi auf Abenteuer abonniert. Mit einem Motorrad durch ein Flammenmeer zu brettern, ist da fast schon banal. Gibt es überhaupt Dinge, von denen die Blondine mit den starken Nerven die Hände lässt? „Schach“, sagt die Lebensgefährtin des steirischen Kunstflug-Piloten Hannes Arch, „und Golf“. Beides biete ihr „zu wenig Action“. Einige Jahre lang war sie als Stuntfrau für den Movie Park Germany Feuer und Flamme, aber jetzt hat sie „leider keine Zeit mehr, mich täglich anzuzünden und vom Dach zu springen“. Eine Ausnahme machte sie im Vorjahr für den „Life Ball“ vor dem Rathaus in Wien. Da trumpfte sie mit ihrem Markenzeichen auf, den so überdimensionalen wie auch beeindruckenden Feuerflügeln, und lief bei der Fashionshow unter einem Blitzlichtgewitter direkt hinter Naomi Campbell über den Catwalk. Wenn sie während eines derart heißen Stunts lächelt, meint man, diese Show sei ganz easy, dahinter steht aber harte Arbeit – und hohe Konzentration. Denn, so die Amazone cool: „Ich kann nicht brennen und mich selber löschen.“
Dass ihr Herz für einen der bekanntesten Kunstflug-Piloten der Welt lodert, ist für Freunde des Nervenkitzels ein doppelter Gewinn. Denn wenn es möglich ist, sucht sich jeder der beiden im anderen einen Stunt-Kollegen. Für die Präsentation eines Bootes der Firma Frauscher am Traunsee stellte sich Miriam etwa mit stoischer Ruhe ans Steuer, während Hannes Arch mit seinem Kunstflugzeug nur ein paar Meter – oder sind es doch nur Zentimeter? – über ihr seine waghalsigen Loopings drehte. Ein Clip davon ist auf ihrer Website zu bestaunen. Schon beim Zuschauen kriegt man eine Gänsehaut und man ahnt, was in diesem Job das Wichtigste ist: „Respekt“.
„Blaue Flecken und Schürfwunden zählen für mich zum Alltag“, sagt die sportive Schöne, die sich als das Gegenteil einer Draufgängerin gibt. „Jeden Stunt gehe ich hoch professionell an, denn mir geht es nicht darum, Adrenalin in meinem Körper zu spüren, sondern gute Arbeit zu liefern.“
Actionfilme mit hochexplosiven Szenen sind für sie demnach nicht allein pures Kinovergnügen, sondern „willkommene Inspirationsquelle“. Wobei es Miriam Höller lieber ist, mittendrin statt nur dabei zu sein. Vor ein paar Monaten ließ sie sich etwa für ein TV-Experiment für volle fünf Tage die Augen abdecken, um die Welt einmal aus der Perspektive von Blinden zu erleben. Eine Erfahrung, die ganz schön anstrengend war. Aber auch lehrreich: „Ich bin darauf gekommen, dass eigentlich wir normal Sehenden diejenigen sind, die blind durchs Leben gehen.“
Unbekümmert und spontan wie sie ist, schlägt sie, falls nötig, der Natur gerne ein Schnippchen. Für ein „Playboy“-Cover-Shooting wagte sich Frau Höller, die mit „Grüne Hölle“ bereits eine eigene Motorsportsendung auf Motorvision-TV hatte, als erste Frau weltweit nackt an einen Feuerstunt. Im TV ist sie sowieso fast daheim. So machte sie alle Stunts für die Hauptdarstellerin des Zweiteilers „Hindenburg“ und ist auch regelmäßig als Stuntfrau für „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ im Einsatz.
Im Moment steht Miriam Höller für „GRIP“, Deutschlands erfolgreichstes Motormagazin, vor der Kamera. Da stellt sie ihre Fahrkünste und ihr Moderationstalent unter Beweis. Beides top. So wie „ihr“ Bolide, ein Wiesmann GT MF4 CS. Dessen 420 PS würden anderen eine Überdosis an Respekt abfordern, bei ihr waren sie gut aufgehoben. „Ich habe eine Rennfahrerlizenz“.
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