Multimedia: Star der Woche
Sexy wie Southern Comfort - und verdammt gut noch dazu. Die australischen THE PREATURES beleben das beste der 1980er neu, ohne dabei auf den Blick nach vorn zu vergessen. Das macht sie zu einer der unterhaltsamsten Poprock-Bands der Gegenwart.
Was ja an sich schon recht gut ist. Richtig sensationell sind sie vor allem dank Frontfrau Isabella Manfredi. Die Mitzwanzigerin ist eine selten esplosive Mischung aus Chrissie Hynde und "Blondie" - und als Songwriterin für Tracks wie das unwiderstehliche "Is This How You Feel" zuständig.
Dabei war der Song keine ganz einfache Geburt. Gitarrist, Bandgründungs- und Lebenspartner Jack Moffitt "hasste den Song", wie sich Isabella Manfredi erinnert. "Er fand vor allem den Gitarren-Part entsetzlich öde", sagt sie. Ihre Antwort: "Der ist so wie er ist - und dabei bleibt's."
Das kann dann schon zu tiefergehenden partnerschaftlichen Diskussionen führen. Durchgesetzt hat sich am Ende natürlich - "sie". Und Jack darf auf der wirklich sehr lässigen Debüt-CD "Blue Planet Eyes" eh auch noch ein bissl heftiger in die Saiten greifen. Da ist also für jeden was dabei.
Zu ihren Vorbildern meint Isabella: "Die Talking Heads sind sicher DIE Band, die wir gerne wären. Manchmal zieh ich mir das Stop Making Sense- Video rein, und mache alle Moves von David Byrne mit. Nackt." Live hält sie sich dann allerdings doch eher an die Moves von Blondie. Zum Glück.
Auch Prince, Fleetwood Mac, The Pretenders, Bruce Springsteen, The Divinyls und JJ Cale stehen bei ihr und ihren Jungs hoch im Kurs. Aber: "Wir leben n icht in der Vergangenheit, so verschroben sind wir nicht. Ich liebe auch Acts wie Chairlift, Metronomy, Frank Ocean, Sharron van Etten oder The War On Drugs", stellt die Sängerin klar. Und: "Es macht absolut keinen Sinn, eine Retro-Band zu sein. Das ist redundant und langweilig. Der Grund, Musik zu machen, ist, seine eigene Stimme zu finden, etwas zu sagen. Natürlich fängt man damit an, Künstler, die man liebt und respektiert zu covern. Aber dann bewegt man sich Schritt für Schritt in seine eigene Richtung."
Nerven sie dann die ständigen Vergleiche? "Hm, es ist als Mädchen auch nicht cool, auf einer Party von sämtlichen Jungs mit dem Satz Hey, du erinnerst mich an eine Freundin, die ich mal hatte angesprochen zu werden. Andererseits: Wer uns mit Bands, die wir lieben vergleicht, bleidigt uns ja nicht. Ich halte es da mit den Jungs von Teenage Fanclub. Die haben mal sinngemäß gesagt: Musik, die nach gar keiner anderen Musik klingt, klingt Scheiße."
ANKATHIE KOI: Kate, It’s Hunting Season – Cool, treibend und überraschend neu. Scharf auch.
KATE BOY: Self Control – Schwedische Zeitreise
CHAIRLIFT: I Belong In Your Arms – Sweet Caroline trägt Pullunder. Passt.
COMMUNARDS & SARAH JANE MORRIS: Don’t Leave Me This Way – Die perfekte Umkehrung des klassischen Er/Sie-Gesangs.
YAZZ: The Only Way Is Up – Rauf oder runter, mit ihr würd ich noch immer überall hin ...
FLORENCE & THE MACHINE: What Kind Of Man – Die Queen of Drama is back!
THE PREATURES: Is This How You Feel – So sexy, so chic: Perfekter 80s-Pop.
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