Stars der Woche: CHVRCHES
Das Trio aus Glasgow ist ein Phänomen: Es gibt keine andere Band, die große Gefühle und sozialen Anspruch derart perfekt in stählerne Synthies, elektronische Beats und gnadenlos einprägsame Pop-Refrains verpacken wie die CHVRCHES. An dem Stil ändert sich auch auf ihrer dritten CD „Love Is Dead“ nichts, obwohl sie mit Greg Kurstin (Sia, Adele, Foo Fighters) erstmals einen Superstarproduzenten ins Studio geholt haben.
Sängerin Lauren Mayberry bleibt die unerschrockene Kämpferin für Frauenrechte und gegen Rassendiskriminierung. Der Titel des Albums hat nichts mit Liebesschmerz zu tun, sondern mit dem Tod jeden Mitgefühls, an dem ihrer Meinung nach Politiker wie Donald Trump schuld sind, die derzeit in vielen Ländern an die Macht kommen. Das sagt sie auch bei Konzerten mitten im Trump-Land, wofür sie jede Menge Hate-Mail bekommt. Sie lässt sich nicht einschüchtern. Und überzeugt musikalisch mit dem hymnischen „Graffiti“ ebenso wie mit dem sanften „My Enemy“ (feat. Matt Berninger) und dem stampfenden „Miracle“. Starke Frau, klasse Band. Die dauernde Kritik an ihrer Stimme, mit der sie sicher keines der erstaunlicherweise noch immer beliebten TV-Wettsingen gewinnen würde, geht am Ziel vorbei: An einer dieser Karaoke-Shows würde sie nie mitmachen. Warum auch, sie schreibt Songs.
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