Multimedia: Star der Woche
Ihre Beziehungskiste mit Supermodel Cara Delevingne macht mehr Presse als ihre grammygeehrte Musik. Aber: ST. VINCENT ist eine phänomenale Songwriterin und Gitarristin.
Fußballspielen kann sie auch noch.
Geboren vor 33 Jahren in Tulsa, Oklahoma, als Annie Clark. Mit zwölf fing Annie an Gitarre zu lernen, drei Jahre später durfte sie als Roadie erste Bühnenerfahrung sammeln. Bei Onkel Tuck und Tante Patti, genau, dem Jazz-Duo Tuck & Patti. In der High-School spielte sie im Jazz-Orchester, später studierte sie in Berklee Musik, war kurz Mitglied in Glenn Brancas „100 Guitar Orchestra“ und bei den Polyphonic Spree, mit denen sie ihre erste Europa-Tour unternahm.
2006 engagierte sie Sufjan Stevens als Gitarristin für seine Tour-Band. Noch im gleichen Jahr nahm sie als St. Vincent ihr erstes Studio-Album auf: "Marry Me". Den Künstlernamen hat sie aus einem Nick Cave Song. In dem es ums Krankenhaus ging, in dem Dylan Thomas starb. Das Album floppte ziemlich, zu schräg, zu ambitioniert, zu viel von allem. Die Kritiker hatten einen neuen L:iebling. Natürlich, so sind wir eben ;)
Dafür schaffte es die Folge-CD „Actor“ 2009 in die Charts. Ohne, dass Annie Clark wesentliche kommerzielle Zugeständnisse machen musste. Wenn sie Musik schreibt, tut sie das alleine, ohne Co-Autoren, Freunde, Musiker oder Techniker. Sie wohnt im Hotel, allein, spricht mit niemandem, geht ins Studio, arbeitet zwölf Stunden, allein, geht wieder zurück ins Hotel. Zwei Monate lang im Fall ihres dritten Albums „Strange Mercy“ (2011). Ja, sie ist ein wenig schrullig. Es hat sich ausgezahlt, diesmal waren nicht nur die Kritiker begeistert, sie schaffte es auch auf die vorderen Plätze der Billboard Charts. Und. David Byrne verliebte sich in ihre Musik, nahm mit ihr eine Single und dann gleich ein ganzes Album auf: „Love This Giant“, Schließlich tourte Byrne ein Jahr mit ihr durch die ganze Welt. Ohne danach mehr von St. Vincent zu wissen als dass "sie eine außergewöhnlich charmante und talentierte Künstlerin ist... Aber geheimnisvoll zu bleiben ist nicht das Schlechteste für eine schöne junge Frau. Oder einen Mann." Außerdem spielte Annie Clark Gitarre und sang für Andrew Bird, Amanda Palmer, Beck, The Swans, und bei der Aufnahme von Nirvana in die Rock „Hall of Fame“ nahm sie Kurt Cobains Stelle beim Track „Lithium“ ein.
Ihr letztes, selbstbetiteltes Album ist nicht nur ihr bisher bestes, sondern auch das erfolgreichste, brachte ihr Spitzenplätze in den US-Charts, in Kanada, UK, Irland, Skandinavien. Dazu einen Grammy. Und bald darauf, lernte sie Cara Delevingne kennen…
Rot- oder Weißwein: Weiß (Chardonay mit Eis)
Lieblings-Beatlessong: Happiness Is A Warm Gun
Sandwich: Peanut Butter & Jelly
Rap-Album: Dre – The Chronic
Bands/Musiker: Jimi Hendrix, Kate Bush, Patti Smith, Selda Bagcan, David Bowie, Talking Heads, Siouxsie & The Banshees, Death Grips, Janelle Monae, Swans, Pink Floyd. PJ Harvey, Nick Cave, Tool, Holly Herndon,
Autoren: Lorrie Moore, James Baldwin, Roland Barthes
Lieblingsmannschaft: Portland Trail Blazers (Basketball)
Würde gerne den Soundtrack für einen Film von Michael Haneke schreiben...
Und was ist jetzt mit Fußball? Annie Clark spielte in der Schulmannschaft der Lake Highlands High School und bei den Brebeuf Jesuit Preparatory Braves Wir erinnern uns, in den USA gilt Fußball noch immer als Frauensport. Sie saß zwar die meiste Zeit auf der Bank, weil sie den anderen Mädels körperlich unterlegen war, wie sie sich in einem Interview erinnert – dafür hatte sie Zeit, sich ein paar coole Strand-Kick-Tricks anzueignen. Einen davon zeigt sie in diesem Video:
ST. VINCENT: Birth In Reverse – ...
BEST COAST: Feeling O.K. – Sehr lässiges Gitarrenschrummschrumm aus Kalifornien. Laut und schön.
WAXAHATCHEE: Under A Rock – Klassisch lässiger 90s-Rock, Girls only.
JUDITH HOLOFERNES: Ein leichtes Schwert – Das Schwert mag leicht sein, hauptsache die Axt der Ex-„Heldin“ hat Wumms.
ALABAMA SHAKES: Dunes – Brittany mit großer Stimme und cooler Gitarre.
JOAN ARMATRADING: Love & Affection – Sängerinnen mit Wanderklampfe gab’s sehr früh. Aber keine spielte wie die Britin. Dazu ihre Stimme. Und diese unglaublich lässige Phrasierung. Diese Frau ist pure Schönheit.
LIANNE LA HAVAS: Weird Fishes – Normalerweise ist die jazzy Soulerin zartbesaitet. Sie kann’s aber auch krachen lassn.
PJ HARVEY: Fountain – Schon als 22-Jährige zeigte Miss Polly, wie’s geht. Von ihrem Debüt-Album „Dry“. Unerreicht.
LONELADY: Groove It Out – Supergroovy Gitarrengöttin.
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