Multimedia: Star der Woche
Als Tiroler Bergbauerntochter hetzt sie in den Kinos gerade durch Schluchten, Wildbäche und über schwindelerregende Alpen-Grate. Das ist schon eine eindrucksvolle Performance, die SOPHIE LOWE im Heidi- meets-Straw-Dogs-Streifen „Autumn Blood“ abliefert.
Aber, so cool er auch ist, geht’s hier nicht um den Debüt-Film des Kufsteiner Regisseurs Markus Blunder, sondern um die 24-jährige Australierin Lowe, und vor allem darum, was sie neben ihrer Schauspielkarriere noch so treibt. Erraten, sie macht Musik. Und zwar fantastisch gute. Unter dem Namen SOLO hat sie heuer eine ebenso betitelte EP mit mysteriös schönem Chris-Isaak-Folk herausgebracht, die ohne ihren großen Kinoauftritt wohl an mir vorübergegangen wäre. Aber oft hast eben ein Glück.
Wer Sophie Lowe nur aus der Teenie-Serie Once Upon a Time in Wonderland kennt, könnte leicht dazu verleitet werden, sie völlig falsch einzuschätzen. Wobei die Serie gar nicht so übel ist, wie ich meine. Aber: Lowe brilliert auch immer wieder in kleinen, schrulligen Indiefilmen, führt bei Shorts, die sie mit ihren Studentenfreunden macht, immer wieder mal selbst Regie - und ist seit ihrem Debüt, das sie mit 19 in Beautiful Kate gab, auf schwierige Rollen und Charaktere spezialisiert. Entdeckt wurde sie übrigens von Rachel "Dornenvögel" Ward, die Regie führte. Es folgten Filme wie Blessed, der Horrorstreifen Road Train, der Thriller Blame, das verstörende Sci-Fi-Drama After The Dark und die Doris-Lessing-Verfilmung Adore.
Und ja, seit etwa vier Jahren geistern Videos und Songs von ihr durchs Internet. Unprätenziös, reduziert, einfach - und doch beinahe magisch. Hört euch mal Burn an, oder Please, A Runner oder Maybe. Ihre als SOLO betitelte Debüt-EP hatte leider keinen europäischen Vertrieb. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Würd sich auszahlen...
Geboren wurde die Schauspielerin, die's durchaus zu einer meiner Lieblingssängerinnen bringen könnte, im britischen Yorkshire, der klassischen Wuthering Hights-Landschaft. Als sie zehn war, übersiedelte ihre Familie nach Australien. Als Teenager modelte sie. Hoffentlich nimmt sie bald eine CD auf. Die ihr hoffentlich kein aalglatter Produzent kaputt macht. Aber da muss man sich wohl keine Sorgen machen. Sie wirkt doch so als wüsste sie ziemlich genau, was sie will.
PANZER FLOWER FEAT. HUBERT TUBBS: We Are Beautiful
HERCULES & LOVE AFFAIR FEAT. ANTONY: Blind
KARIN PARK: Look What You’ve Done
KATE BOY: Northern Lights
BLONDIE: Heart Of Glass
SUZI QUATRO: Strict Machine / Can The Can
THE GOSSIP: Standing In The Way Of Control
HAIM: The Wire
WILL.I.AM & MILEY CYRUS: Feelin’ Myself
DEICHKIND: So ne Musik
200 SACHEN: Una festa sui prati
ICONA POP: I Love It
THE COMMODORES: Brick House
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