Star der Woche: ELLIPHANT

Star der Woche: ELLIPHANT
Ganz schön stark, diese Schwedin: ELLIPHANT bringt mit gut aufgelegten Kumpels wie Diplo, David Sitek (TV On The Radio) und Skrillex ein richtig gelungenes Frühlingsalbum heraus: "Living Life Golden". Außerdem: neue CDs von Haelos, Alessia Cara, Aurora und Kendrick Lamar. Und eine Playlist mit meinen liebsten Frühlingssongs von Blondie über Band Of Horses bis zu Chvrches und Esperanza Spalding. Und vielen mehr.

Nein, Zurückhaltung war noch nie die Sache der Schwedin Ellinor Miranda Salome Olovsdotter, die sich nicht nur der Einfachheit halber ELLIPHANT nennt. Sie scheut auch durchaus nicht davor zurück, einiges an Porzellan zu zerdeppern, wenn’s grad passt. Das hat sie mit dieser anderen Schwedin, die einen ähnlich langen Namen hat gemeinsam, Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter ... oder so ähnlich. Ob sie auch Superkräfte hat?

Wahrscheinlich, auf ihrer CD „Living Life Golden“ zeigt Elliphant jedenfalls ordentlich Muskeln. Großartig schon in der Vorab-Single „Step Down“, die wuchtige Dancehall- Beats auf Balladen-Tempo herunterschraubt, melodiös sonnigste Karibik-Vibes versprüht um schließlich in einem orgiastischen Refrain zu enden, der jedes Stadion rocken könnte. Und sie lässt über zwölf Songs selten nach.

Top: Die funkensprühende Zusammenarbeit mit Superbitch Azealia Banks („Everybody“), das Duett mit Party-Partnerin Mo („One More“), die Hadern mit Langzeit-Buddies Diplo („Love Me Long“) und Skrillex („Spoon Me“). Ein besonderes Highlight ist die Zusammen- arbeit mit Producer David Sitek (TV On The Radio) im Titel-Track. Das ist ganz großes Pop-Kino.

Und ja, sie trägt tatsächlich gern Sandalen mit Socken. So cool musst du erst mal sein.

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SonyMusic
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Star der Woche: ELLIPHANT
ELECTRO/POP
FULL CIRCLE
HAELOS

Wow, dem Londoner Trio Lotti Benardout, Arthur Delaney und Dom Goldsmith ist mit ihrer Debüt-CD ein richtig großer Wurf gelungen. Das Rezept: Wir spielen Musik, die wir selbst gern hören. Das klingt dann, als würden Massive Attack, Portishead, The xx und Lana Del Rey eine richtig coole Party machen. So ohne tanzen, höchstens langsam hin- und herwiegen. Fette Beats, bedrohliche Synthiewände, perfekte Breaks und immer ein Auge auf die Schönheit einer einfachen Melodie. Mit Lotti & Arthur als stimmliche Sahnehäubchen. (Rough Trade)

Star der Woche: ELLIPHANT
R’N’B/POP
KNOW-IT-ALL
ALESSIA CARA

Ausgerechnet mit ihrer Anti-Partyhymne „Here“ wurde die 19-jährige Kanadierin praktisch über Nacht berühmt. Und zur Heldin aller Teenager, die sich auf Saufgelagen und „Ich bin so superchic“-Events genauso wenig wohl fühlen wie sie. Und das sind mehr als man glauben würde. Zum Glück, denn die junge Songwriterin macht überaus intelligente, witzige und ganz einfach gute, nur oberflächlich leichtfüßige Poptracks zu Jugendbefindlichkeiten („17“), den Schönheitswahn („Scars“) – und das Leben („Wild Things“). (Universal)

Star der Woche: ELLIPHANT
SONGWRITER
ALL MY DEMONS GREETING ME AS A FRIEND
AURORA

Noch eine 19-Jährige, diesmal aus Norwegen. Und, Achtung Klischee, mit einem düstereren Grundton als ihre kanadische Kollegin. Aurora bettet ihre melancholischen Gedanken in Synthieflächen, Piano und sparsame Drums, ihre klare Stimme schwebt darüber wie einst bei Kate Bush. In manchen Refrains sorgt dann doch die Basedrum für jugendlichen Druck – am schönsten sind aber die Songs, in denen sie ihrer Melancholie treu bleibt: „Home“, „Winter Bird“, „Murder Song“, „Black Water Lilies“. (Vertigo)

Star der Woche: ELLIPHANT
HIP-HOP
UNTITLED UNMASTERED
KENDRICK LAMAR

King Kendrick beweist seine Sonderstellung auch mit einem wie nebenbei releasten, „ungemasterten“ Album. Und titellosen Songs. Unglaublich transparent und luftig kommen die Grooves daher, mit jazzy Kontrabass und einem Zeugl, für das man seine Seele verkaufen möchte. Dazu kommen gesampelte und extra eingesungene Vocals zwischen zappaesk („02“) und supersexy („05“). Und natürlich Lamars spoken word Performance, die nicht nur intelligenter, sondern auch tighter ist als die sämtlicher Kollegen. (Interscope)

ROKIA TRAORE: Tu Voles

PHOSPHORESCENT: Sun Arise!

BAND OF HORSES: The First Song

BLONDIE: Denis Denis

CHVRCHES: Clearest Blue

DONNA SUMMER: State of Independence

THE VERVE: Bittersweet Symphony

THE PIXIES: Here Comes My Man

ALANIS MORISSETTE: Ironic

WOLF ALICE: Bros

ESPERANZA SPALDING: Unconditional Love

JACK Ü: Mind

KARINE POLWART: Follow The Heron Home

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