Willkommen zurück

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Nach elf Jahren Pause wird die Formel 1 wieder einmal in Österreich ausgetragen. In Spielberg. Auf dem Rundkurs, den sie Red Bull Ring nennen.

Spielberg. Selten führte der Name eines Formel-1-Austragungsorts so in die irre. Verspielt gibt sich bei der 4,4 Kilometer langen Streckenführung im Herzen der Steiermark nämlich fast gar nichts. Der Red Bull Ring liebt das Strenge. Ganz im Ernst. Mit Steigungen bis zu zwölf Prozent und einem Gefälle von bis zu 9,3 Prozent an einer Schlüsselstelle, fordert diese Rennstrecke die Piloten mehr als andere. Das war schon bei der alten Piste so, über die Gerhard Berger sagt: „Was Kurvenfolge, extremen Speed und Bodenwellen betraf, gab es nirgendwo einen aufregenderen Mix – es war Rennsport pur.“ Das ist lange her. Berger hat seine Rennfahrerkarriere vor siebzehn Jahren beendet. Die Faszination Formel 1 ist geblieben. Womöglich sogar gestiegen. Zumindest in Salzburg, von wo aus Red Bull Racing seinen Siegeszug geplant hat.

Diese Landschaft, diese Kulisse und dieser Bulle als Wahrzeichen: Wenn die Formel 1 an diesem Wochenende Spielberg und die Steiermark heimsucht, werden 180.000 Fans an der Strecke erwartet.

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Ebenso in der Steiermark, wo mit Helmut Marko der sportliche Muskel von Dietrich Mateschitz die Stimmung für den Motorsport hochhält. Der Motorsport-Chef von Red Bull Racing schlüpft bei diesem Comeback in Spielberg auch in eine alte Rolle. Heute, am Tag vor dem Rennen, nimmt der 71-jährige Benzinbruder an einer Legendenparade teil. MIt Helmut Marko werden alle noch lebenden neun heimische Formel-1-Piloten ihre Ehrenrunden auf dem Red Bull Ring drehen: Dieter Quester, Niki Lauda, Hans Binder, Gerhard Berger, Karl Wendlinger, Alexander Wurz, Patrick Friesacher und Christian Klien. Ihre Boliden – Renngeräte aus immerhin vier Jahrzehnten – sind vor Ort schon seit Donnerstag aus nächster Nähe zu bestaunen, in der Fan Village. Kein Motorenspektakel ohne Grid Girls. Die von Spielberg nennen sich Formula Unas und sind insgesamt 50 an der Zahl. Eine attraktive Armada von Amazonen, nach der in den vergangenen Wochen via Ö3 gefahndet wurde. Allesamt in handgefertigten Dirndln vom Steirischen Heimatwerk. Eine schönere Werbung für die Steiermark in der großen weiten Welt ist kaum denkbar. Trotzdem bleibt ein Wermutstropen für Formel-1-Fans der alten Schule: Die Gösser-Kurve heißt jetzt Rauch-Kurve.

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