Hölle! Hölle! Hölle!

Bereits zwei Wochen vor Filmstart von „Fifty Shades of Grey“ vermeldete die Branche einen rekordverdächtigen Kartenvorverkauf – das besondere Zuckerl: die Mitternachtsvorstellung. Heute Teil 2 des Gedankenspiels zum „Österreich- Spin-off“ des S/M-Thrillers: Wie klingt der Soundtrack, wer sponsert den Film?

chon jetzt ist der Ansturm auf die heimischen Kinos rekordverdächtig – zwei Wochen vor Start des Hausfrauen-SM-Streifens „Fifty Shades of Grey“ vermeldete man beim heimischen Marktführer Cineplexx 30.000 im Vorverkauf verscherbelte Tickets. Dort startet man bereits in der Nacht von 11. auf 12. Februar mit einer Mittternachtsvorstellung. Unfassbar. Aber vielleicht kommt’s ja ganz gut, wenn die Herren zum Valentinstag statt ein paar Spraynelkerln zwei „Shades of Grey“-Kinokarten zücken und zum Lack-&-Leder-Abend mit anschließendem Handschellen-Tête-à-Tête laden. Ein geradezu perfekter Moment, um das am vergangenen Samstag angedachte Gedankenexperiment fortzusetzen. Da stellte ich mir nämlich die Frage, wie denn eigentlich die österreichische Version des S/M-Blockbusters aussehen könnte. Wo doch die neue ORF-Erfolgsserie „Vorstadtweiber“ unübersehbar dem Plot von „Desperate Housewives“ nachempfunden wurde und daher ein heimisches Fifty-Shades-Spin-off gar nicht so absurd wäre. In einem ersten Schritt machte ich mir zu Darsteller und Filmtitel Gedanken, heute möchte ich Filmmusik, Sponsoring und Product-Placement beleuchten. Was das Original betrifft, ist bereits einiges über den Soundtrack bekannt. Beyoncé steuert den Song „Crazy in Love“ bei, die Rolling Stones sind mit „Beast of Burden“ zu hören. Ellie Goulding singt „Love Me Like You Do“ – etwa so: „La, la, love me like you do, love me like you. Ta ta, touch me like you do, touch me like you do. What are you waiting for? Etcetera. Etcetera.“ Hier ein deutschsprachiges Pendant zu finden, ist natürlich nicht ganz einfach. Doch nach längerem Sinnieren – bitteschön: die möglichen Top 10. 1. „Küss die Hand, Herr Kerkermeister“ von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung. 2. Noch ein EAV-Titel: Bon Jorno, John Porno, mit dem vielleicht gar nicht so unpassenden Satz „Bon Jorno, John Porno, zieh doch ein den Bauch, die Frauen wollen Machos, drum hast Du nur den Schlauch“. 3. Na klar: Rainhard Fendrichs „Tränen trocknen schnell“. Oder aber Michael Holms „Tränen lügen nicht“. 4. Der Dauerbrenner „Atemlos durch die Nacht“ von Helene Fischer darf hier eigentlich nicht fehlen. Genauso wie ihr Hit „Nur wer den Wahnsinn liebt“. 5. „Gö da schaust“ von Wolfgang Ambros 6. Daliah Lavi: „Oh, wann kommst du?“ 7. Andrea Berg „Splitternackt“. 8. Noch einmal Andrea Berg: „Die Gefühle haben Schweigepflicht“. 9. Zillertaler Schürzenjäger: „Mein Herz, es schreit nach Zärtlichkeit“. Und nicht zuletzt die Nummer 10 von diesem gewissen Herrn Wolfgang Petry: „Wahnsinn“. Ein kurzer Auszug, zur Erinnerung: So ein Wahnsinn warum schickst du mich in die Hölle (Publikum singt mit: Hölle! Hölle! Hölle!). Eiskalt lässt du meine Seele erfrier'n. Ein paar Anregungen und vage Ideen zu Sponsoring bzw. Product Placement. Diesen Film widmete(n) Ihnen:

a.) Kabel-TV

b.) Betten Reiter

c.) Bauknecht

d.) Hartlauer

e.) Black & Decker Schlagbohr-Maschinen

f.) Ihre Verkehrsbetriebe

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