Männer und Motoren. Küchenpsychologen mutmaßen, es sei wohl die Midlife-Crisis, die Männer im besten Alter für Porsche & Co. anfällig werden lässt. Mag sein. Für Mate Rimac, den bei Zagreb lebenden geistigen Enkel von Elektropionier Nikola Tesla aber liegt die Sache anders. Ganz anders. Er ist erst 33, hat bereits als Teenager einen BMW zum Elektrosportwagen umfrisiert und schon jetzt den Coup seines Lebens gelandet: als Macher und Mastermind.
Mate Rimac, der Elon Musk des Balkans, ist nicht mehr „nur“ der Hersteller seiner eigenen Hypercars wie dem Concept One oder dem brandneuen Nevera. Er hat jetzt auch das Sagen bei Bugatti, der Manufaktur für edle Überdrübersportler.
Neues Hypercar
Wahnsinn für Superreiche Wie das möglich ist? Ganz einfach, der Tüftler und Erfinder bringt nicht bloß die nötige Leidenschaft für hochmotorisierte Spielzeuge auf. Er kennt sich auch aus. Rimac soll die 1000-PS-Monster von Bugatti ins emissionsfreie Elektrozeitalter überführen. Möglichst rasch. Und dafür hat er die Lizenz von ganz oben, von Bugatti-Eigentümer Volkswagen. Zuvor aber hat er noch ein Hypercar unter eigenem Logo präsentiert.
Der brandneue Rimac Nevera hat schon einige Rekorde gebrochen. Vom 0 auf 300 km/h schafft er es in 9,3 Sekunden. Wahnsinn! Wie auch der Preis. Von zwei Millionen Euro für ein Exemplar wird gemunkelt. Wer kann sich so etwas leisten? Superreiche und einige Scheichs ganz sicher. Und Nico Rosberg. Der Formel-1-Weltmeister von 2016 erhält seinen persönlichen Nevera gegen Ende des Jahres. Wer nicht so lange warten will, bis er vielleicht damit auf der Wiener Ringstraße aufkreuzt: Rosbergs Testfahrt mit Mate Rimac wurde auf YouTube bereits mehr als 1,2 Millionen Mal angeklickt.
Ganz weit hinausgelehnt hat sich auch Richard Branson bei seinem jüngsten Coup. Der Mann gäbe seit Gründung von Virgin Music und der Fluglinie Virgin Atlantic Airways ohnehin schon eine perfekte Vorlage für einen Abenteuerfilm ab. Mit dem gelungen Jungfernflug des Superjets „VSS Unity“ seines eigenen Raumfahrtunternehmens neuerdings im Genre Science-Fiction.
Was ist der Motor dahinter? In seiner Biografie „Losing my Virginity“ erklärt er: „Mein Leben lang habe ich Chancen und Abenteuer genossen. Einige der besten Ideen fallen sozusagen vom Himmel.“
Oder liegen auf der Straße. Im wenig mit Handlung, dafür mit viel Tschinbumm ausgestatteten Film „John Wick: Kapitel 3“ liefern sich Keanu Reeves und sein Filmwidersacher mit schnittigen Yamaha-Maschinen und Macheten eine blutrünstige Verfolgungsjagd. Im wirklichen Leben mag es der Star zwar nicht brutal, aber kaum weniger schnell und spektakulär. Er nennt eine beachtliche Motorradsammlung sein Eigen. Dazu zählt etwa eine racinggrüne, sehr schneidige Ducati 998, mit der Mitstreiterin Trinity in „Matrix Reloaded“ über die Autobahn raste.
ARCH-Bikes von Reeves
Oder eine Kawasaki Ninja ZX, mit der er selbst Kurven auf der Rennstrecke zieht. Aber das Sammeln reichte Reeves offenbar nicht: Vor zehn Jahren hat er die Motorradmarke ARCH Motorcycle mitbegründet. Und diese exklusiven und futuristisch anmutenden Maschinen sind wiederum selbst bei Sammlern begehrt. Das hat seinen Preis. Rund 70.000 Euro muss man hinblättern. Und weil diese Dinger so exklusiv sind, haben sie auch ihren Einzug in die Popkultur gefunden. 2018 raste Reeves auf einem seiner Maschinen für die Werbung eines Internet-Dienstleisters durch die Wüste.
Und im technisch nicht immer einwandfreien Computerspiel „Cyberpunk 2077“ kann man mit einem noch futuristischeren Arch-Modell herumfahren.
Superspielzeug fürs Wasser
Ein rasantes Männerspielzeug aus der österreichischen Realität ist das „Burrasca marine Hypercraft“, ein 320 PS starker Jetski aus der Manufaktur Belassi. „Die handelsüblichen und auf dem Markt verfügbaren ,Personal Watercrafts’ waren uns einfach zu gewöhnlich, zu billig verarbeitet, mit zu viel Plastik und schlechter Fahrperformance“, sagt Marketing-Chef Waldemar Pöchhacker. „Daher haben wir uns entschlossen, ein exklusives, qualitativ hochwertiges Wassersportfahrzeug in limitierter Auflage zu entwickeln, das sich klar von der Masse abhebt“ – vergleichbar mit den Supersportwagen von McLaren, Koenigsegg und Bugatti.
Das Ding bringt 120 km/h aufs Wasser und Teile bestehen wie Formel-1-Fahrzeuge aus Kohlefaser. Das „weltweit stärkste Personal Watercraft“ hat auch seinen Preis. Ab 38.000 Euro ist man dabei.
Viel Geld für viele, für einen wie Nico Rosberg mit Wohnsitz Monaco und einem Hypercar in der Garage vermutlich ein Klacks.
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