Dodo62 in Wien: Authentische koreanische Küche mit Familientradition

Kaum eine Küche erlebte hier eine so rasante Entwicklung wie die koreanische. Nicht nur die Anzahl der Restaurants, es ist auch das stilistische Spektrum, das verblüfft – vom Corn Dog über Traditionsküche bis zum elaborierten Gourmet-Menü. 

Chang Woo Hyun kommt zwar aus einer anderen Ecke – er arbeitete etwa im „Reznicek“, bei „Mraz & Sohn“ oder im „Bruder“, lauter Avantgarde-Adressen – hatte dann aber doch das Bedürfnis, jene Küche zuzubereiten, mit der er aufgewachsen ist. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn Woos Mutter, Frau Yoo Young Lim, steht mit ihm am Herd. Als besonders hübsch kann man das „dodo62“ nicht bezeichnen – Bilder von Manuel Mraz sind die einzige Zierde des schlichten Lokals. 

Aber das Essen: Die Karte ist klein, die Portionen riesig, ausschließlich koreanische Traditionsgerichte, alle Saucen, jedes Kimchi werden selbst gemacht, „ich glaube, das schmeckt man“, sagt Woo. Und tatsächlich: Die Hühnerkeulen für das Honey Gochujang Korean Fried Chicken werden selbst entbeint und zu Aroma-Bomben von splitternder Knusprigkeit frittiert, dazu Apfel-Krautsalat und Kimchi vom weißen Rettich, grandios (11,90 €). 

Um das Nationalgericht Haemul Pajeon, eine Art knusprig-saftiger Pfannkuchen mit Frühlingszwiebeln und Meeresfrüchten, perfekt hinzubekommen, hat Woo ein Jahr getüftelt, und was soll man sagen: genial (17,90 €). Kimchi Jigae, ein brodelnd heißer Eintopf aus Schweinebauch, Kimchi, Tofu, Pfefferoni und Reiswasser, ebenso köstlich. Reservierung ebenso empfohlen wie ein Fläschchen koreanischen Reisweins Soju (12,– €).