Zeitmesser einmal anders: Immer der Sonne nach

Zeitmesser einmal anders: Immer der Sonne nach
Man kann sie weder am Handgelenk tragen noch in die Küche stellen – und doch zeigt sie die Zeit an: die Sonnenuhr. Von Manfred Horvath

 Ich bin nichts ohne Sonne – Nihil sum sine sole, steht auf einer Sonnenuhr in Niederranna an der Donau. Sie zeigt uns nicht nur die Zeit, sondern auch, dass wir mit dem Kosmos verbunden sind. Eine Sonnenuhr kann wie ein Freund sein: Wer weiß, wo sie ist, kann sie immer wieder besuchen. Man schaut hinauf und nickt ihr zu wie zum Gruß.

In Zeiten von Smartwatches glaubt man es kaum, aber das Netz an Sonnenuhren ist dicht in Österreich. Etwa 3.300 hat der Astronomische Verein katalogisiert. Die erste im Nachschlagewerk  ist ein formal reduzierter Steinwürfel aus burgenländischem Sandstein mit eingebohrtem Anzeigestab auf dem Giebel eines Bürgerhauses neben dem Kalvarienberg in Eisenstadt. Man kann aus dem Katalog aber auch entnehmen, dass manche Bauten  mehrere  Sonnenuhren besitzen.  

Ist der Blick einmal geschärft, entdeckt man sie nicht nur in der Höhe, sondern auch am Boden oder als  Skulptur.

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