Vulkanhopping in der Vierländerregion Bodensee

Vulkanhopping in der Vierländerregion Bodensee
Die Bodensee-Region ist vor allem im Frühling, zur "Bluescht", eine Reise wert.

Der Bodensee eckt an. Nämlich geografisch, an Deutschland, Österreich und die Schweiz. Zudem liegt das Fürstentum Liechtenstein ja auch fast in Rufweite. Touristiker verwenden aber lieber den Begriff Vierländerregion. Denn das vermeintliche (Fast-Vierländer-)Eck ist auf dem Wasser unauffindbar.

Der Bodensee ist teilbar. Nicht wie bei Moses und dem Meer in der Bibel, aber immerhin in einen Obersee und in einen Untersee. Am Obersee gibt es, man staune, keine anerkannte Grenzziehung. Die Menschen rund um das 273 Kilometer lange Ufer koexistieren trotzdem recht friedlich. Spricht man doch eine gemeinsame Sprache. (Auch wenn fein justierte Ohren Töne von Mittel- und Hochalemannisch, Schwäbisch, Schweizerdeutsch, Vorarlbergerisch ... heraushören wollen.)

Der Bodensee war schon immer beliebtes Wohn- und Ausflugsziel. Diesen Mittwoch wurde bekannt, dass ein Stand-up-Paddler am Seerhein zufällig ein gut erhaltenes prähistorisches Boot entdeckt hat. Es ist der bis dato älteste Fund im See. Der geschätzt viertausendfünfhundert Jahre alte Einbaum soll in den kommenden Wochen geborgen werden. „Die Menschen waren hier. Und sie haben den Bodensee als Wasserstraße und Fischereigewässer genutzt“, sagte eine Unterwasserarchäologin.

Der Bodensee lässt einen verändert zurück. Bestes Beispiel: der Rhein. Fließt als Alpenrhein rein, kommt als Abfluss Hochrhein raus. Die maximale Tiefe des Binnengewässers beträgt übrigens beachtliche 250 Meter. Diesen Umstand sollten Besucher aus Ostösterreich, die eher mit der mittleren Tiefe der „Wiener Badewanne“ Neusiedler See von 1,0 Meter vertraut sind, bedenken.

Der Bodensee ist feuriger, als die barocken und blumigen Klischees – von einer Busreisen-Generation zur nächsten mündlich tradiert – vermuten lassen. (Die Blumeninsel Mainau lässt grüßen!) Denn die Region zählt immerhin neun Vulkankegel. Wind und Wetter, Feuer und Eis haben die Landschaft am westlichen Bodensee vor Jahrmillionen geformt. Durchatmen, die Vulkane sind längst erloschen. Aber die Burgen auf den Vulkankegeln sind sehenswerte Ausflugsziele, etwa die Festungsruine Hohentwiel. Der Hohentwiel (686 m) auf deutscher Seite ist nicht die höchste Erhebung in der Region, aber die bekannteste. Er besteht geologisch aus einem Phonolith-Schlotpfropfen. Das klingt, laut gesprochen, anmutig, muss man sich jetzt aber nicht merken. Wichtiger: Ob zu Fuß, mit Rad oder Auto – Vulkanhopping zu den bizarren Formationen lohnt sich. Unter dem Motto „Hegauer Kegelspiel“ werden verschiedene herrliche Panoramawege beworben.

Der Bodensee ist im Frühling, zur „Bluescht“ (Blütenpracht) im Apfelkanton Thurgau am schönsten. Laut Experten von bodensee.eu gilt dies zudem für Sommer (Segeln, Surfen) und Herbst (Goldener Herbst in Konstanz; Fischwochen).

Aktivitäten in der Region

Vulkanhopping in der Vierländerregion Bodensee

Wandern am Liechtenstein-Weg

Fliegen in Friedrichshafen: Im Zeppelin-Museum steht eine Teil-Rekonstruktion der Hindenburg, Flüge über den See, zeppelin-museum.de Blumen schauen: Zwei Gartenschauen (Überlingen, Lindau), gartenjahr2021.eu
Wandern im Fürstentum: Auf dem Liechtenstein-Weg (75 km lang) in 3 bis 5 Tagesetappen, tourismus.li
Schlafen im Schweizer Thurgau: Im Bubble-Hotel oder auf dem Einachser unterm Apfelbaum, hagschnurer.ch

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