So werden Kreuzfahrtschiffe umweltfreundlicher

So werden Kreuzfahrtschiffe umweltfreundlicher
Müll wird getrennt und recycelt, Wasser aufbereitet, Schweröl durch Flüssiggas ersetzt oder mit Katalysatoren gefiltert.

Reeder haben ein lachendes und ein weinendes Auge: Einerseits boomen Kreuzfahrten. Andererseits kritisieren Umweltschützer die Ozeanriesen. Doch das Umdenken der Schifffahrtsgesellschaften kommt in Fahrt.

Laut Kreuzfahrt-Ranking des Naturschutzbundes (Nabu) belegen Deutschlands Reeder in der Umweltbilanz die besten Plätze, während Branchenriesen wie Celebrity Cruises und Royal Caribbean noch Aufholbedarf haben. Aida und Costa setzen auf Flüssiggasantrieb. Tui Cruises (Mein Schiff) und Hapag Lloyd (Europa 2, Hanseatic) sorgen mit Stickoxid-Katalysatoren für weniger Luftverschmutzung.

MSC Kreuzfahrten hat mehr als die Hälfte der Flotte mit einem Abgasreinigungssystem ausgestattet. Auch Tui Cruises verwendet Katalysatoren bei den neuen Schiffen und senkt damit die Schwefelemission um 99 %, Stickoxid-Emissionen um 75 % und den Rußpartikelausstoß um 60 %. Als weltweit erstes Kreuzfahrtschiff ist die Europa 2 mit SCR-Katalysatoren ausgerüstet, so Reeder Hapag-Lloyd, der auch die neuen Expeditionsschiffe Hanseatic nature und Hanseatic inspiration mit moderner Umwelttechnik versieht.

Während der neue Mega-Liner Aida Nova ausschließlich mit Flüssiggas (LNG) betrieben wird, meint man bei HL-Cruises, dass Antriebsformen wie LNG oder Hybrid im Expeditionssegment nicht in einer nachhaltigen Weise einsetzbar seien, da Flüssiggas in entlegenen Gebieten nicht zu bekommen sei.Viele der Schiffe werden zwar für externe Stromversorgung wie Landstrom aus- oder nachgerüstet, allerdings kritisieren die Reeder, dass noch zu wenige Häfen über Landstromanlagen und/oder Flüssiggas-Stationen verfügen.

Was Recycling und Nachhaltigkeit betrifft, haben die Reeder einiges in Angriff genommen: Abfallmanager an Bord kontrollieren, dass Müll getrennt, verdichtet, recycelt und vor allem reduziert wird. Plastik wird vermieden, Meerwasser aufbereitet, Abwasser geklärt. Mit intelligenten Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen (z. B. gewonnene Wärme der Wäscherei für Heizung), oder mit Routenplanung mit geringerer Geschwindigkeit wird Energie gespart. Und an Bord wird das Bewusstsein der Passagiere für Umweltschutzmaßnahmen geschult.

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