Die Neo-Kulinarik Athens

Essen diente in Athen immer schon dem Zusammensitzen. Seit einigen Jahren bekommt die Kulinarik einen eigenen Stellenwert – auch für Touristen.
Die griechische Küche hatte lange Zeit keinen besonders guten Ruf. Das hat sich geändert: Junge Griechen krempeln die Gastroszene in Athen um – und überraschen dabei.

Bei aller Schönheit muss man ehrlich sein: Griechenland gehörte nie zu jenen Ländern, die man wegen der besonders eindrucksvollen Küche bereist. Eher im Gegenteil: Zaziki, Moussaka und griechischer Salat haben es zwar zu gewisser Berühmtheit gebracht, als Inbegriff des kulinarischen Hochgenusses galt das Dreierlei aber nie. Vielmehr hatte die hellenische Küche lange Zeit den Ruf, eher simpel, eintönig und viel zu fettig zu sein. Dieses Blatt hat sich inzwischen gewendet: Eine neue Generation von Köchen hat das Zepter übernommen und erfindet die griechische Küche neu. Viele von ihnen haben ihr Handwerk im Ausland gelernt, in Städten wie New York, London und Paris. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen kommen sie zurück nach Athen, um ihre Hauptstadt um ein paar Weltstadtlokale zu bereichern.

So auch im Fall der Küchenchefs des Funky Gourmets: Georgianna Hiliadaki und Nikos Roussos lernten einander Anfang der 2000er-Jahre am Institute of Culinary Education in Manhattan kennen, kochten bereits unter der Leitung von Ferran Adrià im katalanischen Drei-Sterne-Restaurant El Bulli und brachten ihre experimentelle Avant-Garde-Cuisine mit nach Athen zurück, wo sie 2009 das Funky Gourmet eröffneten. Das saisonal wechselnde Menü des Zwei-Sterne-Restaurants ist eine Mischung aus Molekularküche, moderner nordischer Cuisine und einem Hauch Griechenland.

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