Mit Papa auf Teambuilding im Wald

Zwei im selben Boot: Die Teamerfahrung sei für alle „heilsam“, so Veranstalter Podirsky
Mehr als ein Outdoor-Abenteuer in Niederösterreich mit Bogenschießen und Kanu fahren: Vater und Kind erleben Zeit zu zweit. Vom Zusammenfinden und Loslassen.

Müssen Teenager nach Großrußbach in den Wald fahren, um endlich „quality time“ mit ihrem Vater  zu verbringen? Wir hoffen nicht. Eine gute Idee ist es aber allemal, findet Klaus Podirsky. Der Wiener veranstaltet gemeinsam mit  Robert Pap – beide sind erfahrene Jugendcoaches – an Wochenenden im Sommer Vater-Kind-Camps in Niederösterreich.

„Wir wollen ein Team-Erlebnis zwischen Vater und Kind in der Vorpubertät initiieren“, sagt Podirsky. „Die Beziehung zwischen den beiden nochmal festigen, bevor sich die Kinder in der Pubertät absondern.“ Das Setting in der Natur sei prädestiniert dafür, die vier Elemente  mit einzubeziehen: Fackeln bauen und Gespräche am Feuer, gemeinsam  im Hochseilgarten in luftiger Höhe klettern, am Wasser in der Stockerauer Au fahren „und beim Bogenschießen sicher auf der Erde stehen“. Spielerisch und mit Spaß geht es um Teamwork statt Konkurrenzdenken, zum Beispiel zwischen Vater und Sohn, für Kids sei das analoge Erlebnis in der Natur Goldes wert.

"Wir hatten Väter in den Camps, die mit ihrem Kind zuvor noch nie länger als zwei Tage etwas alleine gemacht haben"

von Klaus Podirsky

Sozialpädagoge und Jugendcoach

Die Action-Angebote bei „das CAMP“ seien  also nicht Selbstzweck, sondern sollen den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, sich als Vater-Kind-Team zu erleben. „Wir hatten Väter in den Camps, die mit ihrem Kind zuvor noch nie länger als zwei Tage etwas alleine gemacht haben“, sagt Podirsky. Es gebe diverse Mutter-Kind-Angebote, aber gezielt mit Vätern zu arbeiten – kombiniert mit Naturerlebnissen – sei selten, „insofern eine Marktlücke“. Männer erfahren dabei, dass es anderen Vätern ähnlich gehe, „sie mit ihren Problemen nicht alleine sind. Nach zwei Tagen beginnen sie zu erzählen.“ Coaching-Gesprächsrunden gehören daher  zum Programm.

Die Camps finden diesen Sommer zum dritten Mal statt. Sie sind für Kinder zwischen 11 und 14 Jahren ausgelegt, beim Aufbauworkshop wird auf die Altersgruppe 13 bis 16 fokussiert.

Übernachtet wird in modern ausgestatteten Waldcamphütten auf einem Matratzenlager oder – auf Wunsch – in Zweibetthütten. Hochseilgarten und Bogensportverein befinden sich in der Nähe. Apropos zusammenfinden, hier ein Tipp für die Anreise: Großrußbach liegt zwanzig Kilometer nördlich von Korneuburg. Nicht zu verwechseln mit Rußbach, das ebenfalls im Bezirk Korneuburg liegt, aber dreißig Kilometer weiter nordwestlich.

Ein überzeugendes Argument, warum es sich für die ganze Familie lohnt, mitzumachen, hat Podirsky natürlich auch parat: Die Mama hat endlich ein ruhiges Wochenende.

Mit Papa auf Teambuilding im Wald

Die Kunst des richtigen Zeitpunkts beim Loslassen und Auffangen ist keine leichte

Termine 2020 Camps jeweils Fr. 15 Uhr bis So. 16 Uhr. Schwerpunkt „Mut“: 5.–7. Juni (Vater-Sohn), 12.–14. Juni (Vater-Tochter); „Selbstvertrauen“: 17.–19. Juli (Vater-Sohn), 24.–26. Juli (Vater-Tochter); Workshop „Abgrenzung/Empathie“: 21.–23. August (Vater-Sohn), 28.–30. August (Vater-Tochter)

Preis für KURIER Reise & Genuss-Leser gibt es einen 20 Prozent Rabatt, damit kostet das Camp mit Ü. in Waldcamphütten, Frühstück u. Aktivitäten ab 280 €/P.  

Buchung und Auskunft vaterkind-camp.at

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