Sex in der Freizeit: Penis am Hals
Gut, das brauche ich eher nicht: Schmuck in Penisform nämlich. Gibt es jetzt allerdings – und er wird derzeit auch sehr gehypt. Die US-Rapperin Ke$ha (man kann sie, muss sie aber nicht kennen) rühmt sich seit Neuestem als phallophile Schmuckdesignerin. Die pikante Kollektion heißt „Kesha Rose“, dazu gehören allerdings auch schöne Stücke in Zahn- oder Totenkopfform. Eine Frage des Geschmacks, zumal sich die 26-Jährige einst aus Zähnen ihrer Fans einen BH gebastelt hat. Trotzdem scheint das Interesse daran recht hoch, die phallischen Schmuckstücke sind schon fast ausverkauft.
Da liegt naturgemäß die Frage in der Luft, wie sich so ein Penisohrringerl oder Pimpf-Ketterl bei der Durchschnittsfrau macht. Ein Hingucker ist es allemal, doch wann wär’s eine gute Gelegenheit, so ein Ding zu tragen? Womit harmoniert ein güldenes Glied? Wie könnten die Mitmenschen darauf reagieren? Die Vorstellung, dass ich zum Beispiel mit Penis-Ohrgeschmeide durch die Welt spaziere, erzeugt alleine beim Gedanken brennendes Eigenschämen. Abgesehen davon, dass ich mich für Scherz-Schmuck definitiv zu alt fühle – was würde ich der Welt damit mitteilen? Dass meine Leidenschaft für Penisse exhibitionistische Züge trägt? Dass ich nicht abgeneigt bin? Oder, dass ich nicht richtig ticke?
Für Aufgeschlossenere als mich ein Gedanke: Wählen Sie den Tragemoment besonnen. Denn vermutlich kommt es hier besonders auf den richtigen Zeitpunkt an. Einer Bankerin im dunkelblauen Business-Kostüm sei eher geraten, zur Perlenkette zu greifen, als ein Geschmeide mit Glied-Anhänger anzulegen. Wobei die Vorstellung, damit in einer Vorstandssitzung aufzutauchen, durchaus etwas Unterhaltsames hat. Auf Pornoparodiefilm-Niveau, freilich. Wechselt unsere junge Bankerin abends Kleid, Rolle und Location und möchte einmal so richtig ausflippen, dann hat sie mit dem Schmuck gute Chancen. Man wird sie ansehen, ansprechen und allenfalls wird sie sogar mit einem zweiten Penis am Halse nach Hause gehen.
In diesem Kontext fallen mir übrigens zwei Geschichten ein. Die eine handelt von einer Frau, die eine ausgeprägte Sammelleidenschaft für männliche Geschlechtsteile hat – theoretisch wie praktisch. Von manchen ihrer Liebhaber hat sie sich von einer befreundeten Künstlerin lebensnahe Penis-Statuetten anfertigen lassen. Wobei eine davon nach wie vor als zierlicher Fuß der Nachttisch-Stehlampe dient.
Apropos: Wer an ähnlichen Kunstwerken interessiert ist, ist mit der Seite www.penisabdruck.com gut beraten. Hier wird erklärt, wie man sein bestes Stück für die Nachwelt kopiert. Nur so: „Als Abformrohr eignet sich am besten ein Kunststoffrohr, zur Not kann man ein Papprohr nehmen. Das Rohr sollte nur eine passende Größe haben: Das wären 6 bis 10 cm im Durchmesser; was die Länge angeht, so zählt man zu der Länge des abzuformenden Objekts 5 bis 10 cm dazu.“
Zurück zum Schmuck: Auf der Homepage des „New York Magazine“ wird geraten, wann man das Penis-Kollier eher nicht tragen sollte: bei Sonne. Es bestehe die Gefahr eines längeren bleibenden weißen Flecks in unerwünschter Form.
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