Nostalgie-Hype: Warum Retro-Channels gerade so boomen

In Erinnerungen schwelgen: John Travolta tanzte bei einem White House Dinner 1985 ausgelassen mit Prinzessin Diana.
Stundenlang könnte man in Jugenderinnerungen schwelgen: Instagram macht die Vergangenheit gerade wieder greifbar.

Nostalgie gilt als eine der stärksten Emotionen überhaupt. Kein Wunder also, dass sich ein neuer Social-Media-Trend herauskristallisiert, der wohlige Erinnerungen in uns weckt. 

Retrochannels wie @vinagedailly oder @dirty90s erfreuen sich auf Instagram großer Beliebtheit. Wer erinnert sich nicht gerne daran zurück, als John Travolta in den 80ern vergnügt mit Princess Diana tanzte? Dass Drew Barrymore einst ein Kinderstar war? Oder dass Matthew Perry und Julia Roberts in den 90ern ein Paar waren?

Einfache Psychologie

Psychologisch macht es durchaus Sinn, dass wir gerne im Nostalgie-Gefühl schwelgen. Wer sich in Kindheit und Jugend zurückversetzt, verspürt auch das Gefühl von Sicherheit und schüttelt für einen Moment die Verantwortung des Erwachsenseins ab. Die schwere Zeit der Pandemie erklärt also, warum Retro-Channels im letzten Jahr so massiv zu boomen begannen. 

 

Melancholische 90er

Ganz vorne mit dabei sind Fotos und Videos aus den 90ern. Hier gilt alles als hip, was mit Friends, Sex and the City oder dem jungen Leonardo DiCaprio zu tun hat. Das schlägt sich sowohl in der Mode als auch in den Neuauflagen diverser TV-Serien nieder.

Man erinnert sich aber auch gerne an Paare aus vergangenen Zeiten zurück – auch wenn Elizabeth Hurley und Hugh Grant es nie zum Traualtar schafften:

Zumindest sind Kurt Russell und Goldie Hawn nach 35 Jahren Ehe noch immer zusammen.

Geschichtsträchtig

Es gibt aber auch Channels, die sich auf unterhaltsame Art mit der Geschichte auseinandersetzen. @historycoolkids erzählt täglich spannende Geschichten aus vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten. So auch, dass der junge Frank Sinatra Aktivist des frühen Civil Rights Movements war und im Zuge einer Demonstration sogar verhaftet wurde. Er unterstütze Martin Luther King mit Benefizveranstaltungen und half Spenden zu sammeln. 1958 sagte er gegenüber Ebony Magazine: "Für mich gehört ein Freund keiner Klasse, Rasse oder Minderheit an. Meine Freundschaften entstehen aus Zuneigung, gegenseitigem Respekt und dem Gefühl, etwas gemeinsam zu haben. Das sind ewige Werte, die nicht kategorisiert werden können." 

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