Multimedia: Star der Woche

Neneh Cherry

"Man Child" - rauf und runter gespielt auf Ö3 und MTV. Vor Ewigkeiten. Wer Neneh Cherry aber vorschnell für ein längst vergessenes One-Hit-Wonder hält, tut ihr mehr als unrecht. Das zeigt sie jetzt mit ihrer grandiosen Comeback-CD "Blank Project" - und das hat sie auch schon oft in ihrer langen, beinahe 30-jährigen Karriere bewiesen. Diese Frau hat einfach Musik im Blut.

Sie ist die Stieftochter des Jazz-Superstars Don Cherry. Ihr Vater: Ahmadou Jah, ein Schlagzeuger aus Sierra Leone. Mutter: Monika Karlsson aka Moki Cherry, eine schwedische Malerin und Designerin. Ihre Halb-Geschwister sind Eagle Eye Cherry („Save Tonight) und Sängerin Titiyo. Dazu kommen ihre Stiefgeschwister, die Geigerin Jan Cherry und die Jazzer Christian und David Ornette Cherry. Man kann also durchaus sagen, Neneh wuchs in einem musikalisch gewichteten Haushalt auf. In einer Hippie-Kommune in Schweden, London und New York.

Nach der Schule punkte sie sich gmeinsam mit Slits-Sängerin Ari Up (The Slits) durch London, jobbte als DJ, heiratete, wurde Mutter, ließ sich scheiden und nahm mit einer Reggae/Rap-Band Protestsongs gegen den Falkand-Krieg auf.

Zwei ihrer besten Freunde in diesen – wenn man nicht gerade der Bürohengstästhetik von 9 ½ Wochen verfallen war – gar nicht so unwilden 1980er-Jahre wurden schließlich Robert Del Naja und Andrew Vowles, die damals zwar schon gute Soundtüftler, aber noch weit von ihrem Erfolg als „Massive Attack“ entfernt waren.

Beide mischten bei ihrer ersten CD „Raw Like Sushi“ fleißig mit. Die wurde ein Welterfolg, mit der Single „Buffalo Stance“ hatte Neneh Cherry ihren ersten Mega-Hit. Auf der nächsten Scheibe arbeitete sie mit Michael Stipe („Trout“) und dem späteren Portishead-Gründer Geoff Barrow („Somedays“) zusammen, mit einer großartigen Bearbeitung von „I’ve Got You Under My Skin“ unterstützte sie die Aidsforschung. Nach ihrem dritten Album „Man“ – 1996, unter anderem mit Tricky und Youssou N’Dour! – zog sie sich praktisch komplett aus dem Show-Biz zurück.

Mit ihrem Mann, Cameron McVey und der gemeinsamen Tochter Tyson gründete sie vor acht Jahren die Elektro-Band „cirKus“.

Seit einigen Jahren macht sie verstärkt Jazz, quasi in memoriam ihres Stiefvaters gründete sie sie gmeinsam mit den Avantgarde-Musikern von „The Thing“ eine Band namens „Cherry Thing“.

Und jetzt – ja, jetzt ist sie auch als Neneh Cherry wieder da. Ein echter Grund zur Freude.

PIXIES: Magdalena – Neue Single von Meister Black & Co. Klassischer Pixies-Riff. Und gut.

YOU BLEW IT!: Match & Tinder – Screaming Gefühlsdusel-Rock. Meine Lieblinge aus Orlando.

JEANS TEAM: Keine Melodien – Man kann auch ganz ohne Gitarren große Gefühle haben. 1, 2, 3, 4!

DEEE LITE: Groove Is In The Heart – Style, Sex & Stimme: Lady Mis Kier, die ultimative Performerin der frühen 90ies.

MOLOKO: Knee Deepen – Auch nicht mehr frisch? Listen to the drums! Und Roisins Stimme natürlich.

ANGEL HAZE: Battle Cry – Die neue Queen of Hip-Hop legt sich derzeit mit der ganzen Welt an. Und liefert gleichzeitig wunderbare Songs ab.

NENEH CHERRY: Blank Project – Nach 16 Jahren und einigen raren Kolaborationen meldet sich die charismatische Sängerin zurück.

Nein, die Obsidian Studios haben noch immer keinen Release-Termin für ihr Herzensprojekt bekannt gegeben. Aber das – meiner Meinung nach – beste Entwicklerstudio der Welt ist mit dem endgültigen Namen für sein über Kickstarter finanziertes Fantasy-Game herausgerückt:

PILLARS OF ETERNITY. Einen Gameplay Teaser gibt’s auch, und der schaut nach zauberhaftem Old-School-RPG aus – mehr als vielversprechend. Ich bin Optimist, und hoffe, dass es mein Game des Jahres 2014 wird.

Worauf wir uns sonst freuen können: Das ebenfalls über Kickstarter finanzierte WASTELAND 2 zum Beispiel oder das sympathisch unkonventionelle THE WITCHER 3 der polnischen Spiele-Schmiede CD Project Red. Und natürlich auf einige Major-Titel: GAME OF THRONES als große Unbekannte, UNCHARTED geht in eine neue Runde, THE ORDER: 1886 verspricht Steampunk-Atmosphäre, MURDERED: SOUL SUSPECT soll übernatürliche Spannung bieten. Und mit DRAGON AGE: INQUISITION will BioWare zurück zu alter Stärke. Diesmal wieder MIT Morrigan!

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