Gaultier hebt bei Pariser Haute Couture-Schauen modisch ab
Paris nutzt die aktuelle Corona-Situation und fröht wieder der Mode vor Publikum. Mit dabei sind rennomierte Häuser. So feiert Balenciaga nach 53 Jahren Pause seine Rückkehr zur Haute Couture - mit einer schlichten, aber subversiven Show. Als Location dienten die ehemaligen Couture-Ateliers des Hauses in Paris. Nur ein paar goldene Stühle waren in den kleinen weißen Räumen für die handverlesenen Gäste aufgestellt, darunter Salma Hayek, François-Henri Pinault und Bella Hadid. Zu Beginn wurde es plötzlich still.
Balenciaga mit extremer Oversize
Wie früher üblich liefen die Models ganz ohne Musik durch die schmalen Gänge. Kreativdirektor Demna Gvasalia startete mit einer Reihe schwarzer, extrem Oversize geschnittener Kostüme, die von Männern und Frauen getragen wurden. Traditionell war Haute Couture Frauen vorbehalten, das möchte der Georgier mit seinen genderfluiden Entwürfen nun beenden.
Sportliche Streetwear-Elemente in der Haute Couture
Die althergebrachten Codes bricht er außerdem durch sportliche Streetwear-Elemente: Abendroben entwirft er als voluminöse Parka-Mantelkleider mit langer Schleppe. Ein von vorne klassisch anmutendes weißes Kleid mit Stickereien verwandelt sich auf der Rückseite zum schwarzen Hosenanzug. Auch vor flauschigen knallgelben Leder-Fleece-Bademänteln mit passender Stola macht er nicht Halt.
Alte Klassiker neu interpretiert bei Gaultier
Das zweite Highlight des Tages war die Show von Jean Paul Gaultier, der im Jänner 2020 seinen Abschied von der Modebühne gefeiert hatte. Sein Haus soll nun in Form von Designer-Kollaborationen weiterleben. Als erstes holte er sich dafür die Japanerin Chitose Abe von Sacai ins Boot. Sie interpretierte seine größten Klassiker neu, wie die Tattoo-Kleider oder bretonische Streifen-T-Shirts und verwandelte sie in avantgardistische, konzeptuelle Looks, wie man das von Sacai gewohnt ist.
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