Erfinder des Parfümzerstäubers mit 101 Jahren gestorben

Florjancics Patent ist heute noch in Verwendung.
Der Slowene Peter Florjancic sprühte zeitlebens vor Ideen. Er führte ein glamousöses Leben.

400 Patente in 101 Jahren: Der slowenische Erfinder Peter Florjancic, Jahrgang 1919, ist am 13. November 2020 mehr als hundertjährig gestorben. Dies berichtete das Nachrichtenportal "Siol.net" unter Berufung auf das Gemeindeamt dessen Heimatorts Bled, 50 Kilometer nördlich von Ljubljana.

Florjancic ließ im Laufe seines Lebens Unmengen an Erfindungen patentieren, 43 davon wurden zu industriell gefertigten Produkten. Sein Zerstäuber auf Parfümflaschen wird heute noch so verwendet. Er soll auch erste Prototypen des Reißverschlusses und des Airbags erdacht haben.

Hotelierssohn und Skispringer

Als Sohn einer Hoteliersfamilie im Wintersportort Bled brachte Florjancic es 1936 als Skispringer zum Mitglied des slowenischen Olympiateams. Im Zweiten Weltkrieg, als seine Heimat von der deutschen Wehrmacht besetzt war, täuschte er einen Unfalltod beim Skifahren in Österreich vor. Er floh in die neutrale Schweiz, um sich der Entsendung an die russische Front zu entziehen.

Schillerndes Leben

Mehrere Jahrzehnte lebte Florjancic ein glamouröses Leben zwischen Zürich, Davos und Monte Carlo. Im Film "Die Monte-Carlo-Story" (1957) spielte er eine kleine Nebenrolle an der Seite von Marlene Dietrich. Er knüpfte Freundschaften zu zahlreichen Prominenten jener Zeit, unter ihnen der französische Tiefseeforscher Jacques Cousteau.

Ehrung posthum

1998 kehrte Florjancic endgültig in seine Heimat zurück. 2007 veröffentlichte er die Autobiografie "Sprung in die Crème". In seinen letzten Lebensjahren war er fast vollständig erblindet, setzte aber seine Erfindertätigkeit fort.

Der slowenische Präsident Borut Pahor drückte der Familie sein Beileid aus. Eine bereits beschlossene staatliche Ehrung für das Lebenswerk des Gestorbenen werde er posthum vornehmen, teilte Pahor über Twitter mit.

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