Mit Wissenschaft hat das nichts zu tun

Florian Freistätter
Däniken-Kritiker Florian Freistätter meint: "Die Realität ist viel, viel faszinierender als alles, was sich ein Pseudowissenschaftler wie Däniken je ausdenken könnte."

Florian Freistätter, Astronom aus Krems und Deutschlands bekanntester Science-Blogger, kennt die suggestive Kraft eines Multimedia-Vortrags von Erich von Däniken. Mit 650 bis 700 Zuhörern war er vor Jahren im Volkshaus Jena Zeuge, wie Däniken von der Ähnlichkeit zwischen Menschen und Außerirdischen und jener Theorie fantasierte, die laut dem schwedischen Physiker Svante Arrhenius (1859-1927) besagt, dass das Leben auf der Erde aus dem All stammt.

Mit Wissenschaft hat das nichts zu tun

Ob „Bausteine des Lebens“ sich anderswo entwickelt haben und aus dem All auf die Erde gekommen sind, sei dabei durchaus möglich und wird im Rahmen der Rosetta-Mission erforscht. Freistätter: „Däniken hat mit Wissenschaft absolut nichts zu tun. Weder, wenn es um Astronomie, noch um Archäologie oder Geschichte geht. Seine Thesen sind auf „Fakten“ aufgebaut, die ihm in den Kram passen. Alles, was ihnen widerspricht - und das ist einiges! – wird ignoriert. Er bietet Unterhaltung, keine Forschung. Und bedient den allen Menschen innewohnenden Drang, das Universum und seine Rolle darin verstehen zu wollen. Er befriedigt die Neugier auf den Kosmos – aber mit seinen Science-Fiction-Geschichten von Götterastronauten & Co enthält er den Menschen leider auch die Realität vor, die viel, viel faszinierender ist als alles, was sich ein Pseudowissen- schaftler je ausdenken könnte.“

Florian Freistätters aktuelles Buch:

"Asteroid Now. Warum die Zukunft der Menschheit in den Sternen liegt"

( Hanser Verlag, 236 Seiten, € 18,40)

Ein Asteroid rast auf die Erde zu und droht alles Leben auszulöschen. Es bleiben nur noch wenige Wochen, um die Katastrophe abzuwenden. Im letzten Moment gelingt es einem Team von Astronomen, den Himmelskörper mit Hightech-Lasern in eine neue Bahn zu lenken. Was wie der Plot eines Hollywoodstreifens klingt, ist Gegenstand heutiger Forschung. Astronomen entwickeln unermüdlich Systeme, mit denen wir Asteroiden von der Erde aus abwehren können – aber auch Raumschiffe mit Ionenantrieb und Weltraumlifte, die uns zum Mond hinauffahren. Ein faszinierender Überblick über die Möglichkeiten der Technik und die Erkenntnisse der Astronomie. Und vor allem – ein Ausblick in die Zukunft der Menschheit.

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